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Panorama: Die Welt verändern

Wenn ich Nachrichten über Japan oder die Aufstände in Nordafrika und dem Nahen Osten lese, will ich oft die Zeitung zusammenfalten und von dem, was in der Welt vor sich geht, nichts mehr wissen. Denn was soll ich mit den ganzen belastenden Informationen machen, wo ich doch eigentlich nichts tun kann?

Wenn ich Nachrichten über Japan oder die Aufstände in Nordafrika und dem Nahen Osten lese, will ich oft die Zeitung zusammenfalten und von dem, was in der Welt vor sich geht, nichts mehr wissen. Denn was soll ich mit den ganzen belastenden Informationen machen, wo ich doch eigentlich nichts tun kann? Was hilft es Libyen oder Japan, wenn ich zwar weiß, was in diesen Ländern passiert, aber mein Leben in Deutschland trotzdem genau so weiterführe wie zuvor?

Das ist die erste, ziemlich

egoistische Reaktion. Doch gerade in den letzten Wochen habe ich mich öfter gefragt: Was hat das Weltgeschehen mit mir zu tun, mit meinem

Leben?

In zwei Monaten werde ich mein Abitur machen und stehe bald vor der Frage, was ich studieren möchte und damit verbunden, was ich eigentlich in meinem Leben machen möchte. Wenn ich dann Zeitung lese, sage ich mir, dass ich eigentlich etwas machen müsste, was diese Welt verändert. Früher wollte ich Ärztin werden – natürlich auch ein bisschen, weil mein Vater Arzt ist, aber vor allem, weil es ein Beruf ist, bei dem man etwas Wichtiges verändert, wenn man einen Menschen gesund macht.

Inzwischen ist mir klargeworden, dass man auch in anderen Berufen etwas Wichtiges verändern kann. Mit einem Jurastudium zum Beispiel könnte ich bei internationalen Organisationen oder an Menschenrechtsprojekten arbeiten und so versuchen, die Situation einer gewissen Menschengruppe zu verändern und auf längere Sicht vielleicht sogar einen Teil der Gesellschaft. Wo genau ich mit einem Studium in Sozialwissenschaften oder VWL arbeiten könnte, weiß ich noch nicht, aber ich könnte gewisse Prozesse in der Gesellschaft besser verstehen und auf das, was ich in der Welt sehe, reagieren.

Ich möchte mich nicht einfach so mit dem Weltgeschehen abfinden, denn selbst wenn ich jetzt nichts für Libyen tun kann und es auch später mit dem Weltverändern wahrscheinlich nicht so einfach wird, kann ich trotzdem versuchen, sie ein kleines Stück besser zu machen.Kira von Bernuth, 18 Jahre

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