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© ullstein - JOKER/Petersen

Frühlingsgefühle: Flirt mal!

Der Frühling ist da und die Gefühle spielen verrückt. Wo es sich in Berlin am besten baggern lässt

IM SUPERMARKT

Supermärkte gelten ja nicht gerade als Flirtparadies: Sie sind immer etwas schmuddlig oder zu klinisch und kühl. Aber so manches Paar hat sich schon beim Einkaufen gefunden, wenn beide gleichzeitig nach einem Bund Frühlingszwiebeln greifen. Wichtig: Es lässt sich einfach nicht gut flirten, wenn ihr mittags schon mit zwei Kornflaschen in der Hand auf jemanden zugeht. Genauso uncool ist es mit rohem Fleisch oder Würsten und dem dazugehörigen Spruch: „Wollen wir den Grill vielleicht zusammen anschmeißen, du bist so heiß, ich brauche eigentlich keinen Grillanzünder mehr.“

Super Flirtchancen bietet gerade am Wochenende „Ullrich“ am Bahnhof-Zoo. Dort trifft man die halbe Stadt und besonders viele Leute in unserem Alter, die sich das Rüstzeug für die Nacht besorgen.

AM SEE

Sommer, Sonne, Strand – das ist die perfekte Ausgangslage für einen schönen Flirt. Und in Berlin gibt es reichlich Wasser. Also: Packt die Badehose ein. Aufs kleine Schwesterlein sollte man aber verzichten. Ihr solltet nicht unbedingt mit einer Garfield-Badehose oder einem Simpsons-Höschen baden gehen. Das ist nur peinlich. Man sollte sich auch nicht in der Mittagssonne betrinken, dann ist man zu keinem Flirt mehr fähig und man bekommt nur einen Sonnenstich. Oder doch? Auch das Flirten am See ist ein schmaler Grat: Sprüche wie „Darf ich deinen Rücken einschmieren“ sind irgendwie zu erwartbar. Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um zu punkten: Waghalsige Köpper wirken angeberisch und prollig. Besonders im Lietzensee, der ist zu flach.

Sehr zu empfehlen und köppertauglich ist der Schlachtensee in Zehlendorf.

AUF DER STRASSE

Auf der Straße hat man verdammt wenig Zeit für einen guten Flirt. Im Vorbeigehen reicht es meist nur für ein Lächeln und das muss dann auch sitzen. Aber Berlins Straßen bieten genug Abwechslung und damit auch genug Flirtchancen und wenn das Lächeln sitzt, dann wird aus einer zufälligen Begegnung doch mehr, vielleicht. Es gibt auch noch die berüchtigten Autoflirter, die mit ihren aufgemotzten Karren an einem vorbeirauschen, hupen und zeigen wollen, was sie so alles unter der Motorhaube haben. Schnell vorbeirasen bringt natürlich nicht viel – außer Punkte in Flensburg.

Perfekt ist die Warschauer Brücke am frühen Abend. Dort ist die halbe Stadt zwischen Kreuzberg und Friedrichshain unterwegs. Ausrüstung: eine kalte Flasche Bier oder Bionade. Wichtig ist, dass man den Flirt nicht verfolgt. Das macht nur Angst.

AUF DEM DACH

Wenn ihr jemanden die Sterne zeigen wollt, sind Dächer perfekt, gerade wenn man sich schon einmal gesehen hat und man den Flirt intensivieren will. Und Berlin hat ja jede Menge toller Dächer. Eine Flasche Wein eingepackt, ein paar Snacks mitgebracht und dann den Himmel genießen und knutschen. Lasst so Sprüche wie „Deine Augen funkeln heller als die Sterne“. Knutscht lieber!

Wer kein eigenes Dach besitzt und noch keinen Flirt hat, dem sei der Teufelsberg mit tollem Blick über die Stadt empfohlen oder das Dach des Clubs „Weekend“. Hier trifft sich bei Sonnenaufgang die Feierszene und es wird entschieden, wer mit wem nach Hause geht.

IM CLUB

Im Sommer bieten auch Clubs alles, was für einen guten Flirt wichtig ist: kalte Getränke, Musik, gut gelaunte und hübsche Leute, die oft auch menschliche Wärme suchen, um das mal neutral zu beschreiben. Man könnte auch One-Night-Stand dazu sagen. Und daraus kann sich auch mehr entwickeln, manchmal auch nicht. Aber ein guter Start ist es allemal und unverbindlich ist es auch. Im Club sollte man natürlich die blöden Sprüche wie „Hast du mal eine Zigarette?“ oder „Dein Rock ist so kurz, darf ich dich wärmen?“ weglassen. Überzeugen sollte man beim Tanzen. In jedem Fall darf man nie so betrunken sein, dass der Mund nach einem Bierlager riecht oder man den Charme nur ansatzweise hinter dem Gelallten erahnen kann.

Gut für einen Flirt ist der Magnet-Club in der Greifswalder Straße. Morgen Abend legen dort ab 23 Uhr übrigens die Karrera-Klub-DJs auf - zu Indie lässt sich gut mitgrölen und kuscheln

IM KINO

Im Sommer im Kino, okay, dafür ist es wirklich zu heiß. Im Winter hat man ja im Kino gute Flirtchancen, gerade bei Filmen, wo das Kino recht leer ist. Im Sommer gibt es aber eine gute Alternative: das Freiluftkino. Besonders romantisch sind das Freiluftkino Kreuzberg am Mariannenplatz und das am Volkspark Friedrichshain. Trick: Popcorn anbieten oder zwei Getränke kaufen und einfach behaupten, man wurde versetzt und habe nun ein Getränk zu viel. Das ist charmant und danach kann man in der Kneipe noch über den Film quatschen.

Morgen Abend um 21.45 läuft im Kreuzberger Kino übrigens „Darjeeling Limited“ – etwas für Romantiker. Man braucht nur Durchhaltevermögen: Der Film läuft bis 01.45.

IM PARK

Auf der Wiese liegen, ein gutes Buch lesen und die Augen offen halten. Man sollte immer eine große Decke dabeihaben, um einen Platz anzubieten für Deckenlose. Und man sollte nicht wie ein Spanner rüberkommen, also immer nur schön kurz schauen und niemals starren. Wenn man keinen Bock mehr auf die Flirtnummer hat, sagt man einfach: „So ich hole jetzt meine Kinder vom Spielplatz.“ Und schon ist man raus aus der Nummer und kann schnell das Weite suchen.

Hotspot ist der Mauerpark. Dort faulenzen viele in der Sonne. Im Victoriapark in Kreuzberg oder im Görlitzer Park gibt es ähnlich gute Chancen auf einen guten Flirt.

IM BIERGARTEN

Alleine in den Biergarten gehen, ist langweilig. Aber es erhöht die Flirtchancen doch sehr. Beim Milchkaffee oder einem Kaltgetränk in der Sonne braten, Zeitung lesen und die Augen offen halten, dann klappt es meistens mit dem Flirt. Einfach anquatschen, aber bitte keine Sprüche wie „Du lächelst so süß wie Eiscreme“.

Im Schleusenkrug in Charlottenburg sitzen nicht nur alte Herren, sondern auch viel junges Publikum. Das Beste am Biergarten ist, man sitzt oft mit anderen an einer Bank. Man sollte sich halt nur die richtige aussuchen.

IN DER ABSACKERKNEIPE

Wenn alles andere nicht funktioniert, bleibt einem immer noch die Absturzkneipe. Vorteile: Hier geht man garantiert nie alleine nach Hause, wenn man denn Sex will und es achtet auch keiner mehr auf die Optik. Betrunken sein darf man auch. Nachteile: Am nächsten Tag wartet auf einen der Kater und die Frage: „Wer liegt da neben mir?“

Bekannt ist das „Zu mir oder zu dir“. Der Name verrät alles. Den Laden findet ihr in der Lychener Straße 15 in Prenzlauerberg.

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