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Hier ist Sir Simon Rattle ohne Brezel zu sehen.

© Berliner Philharmoniker/Monika Rittershaus

Jugend testet die Berliner Philharmoniker: Sir Simon Rattle - der Mann mit der Brezel

Klassische Musik ist nicht jedermanns Sache - aber auf jeden Fall kann man in der Philharmonie was erleben. Von furchtbaren Klängen und einem eindrücklichen Pausengespräch.

An manchen Stellen des Konzerts war ich echt beeindruckt und mitgenommen von der Musik von Janacek und Mahler. Es hat mir wirklich gut gefallen – bis die Sänger wieder einsetzten. Besonders die hohe Stimme von Anne Sofie von Otter fand ich nach einiger Zeit nur noch belastend. Auf die Dauer konnte ich auch keinen wirklichen Unterschied zwischen den einzelnen Abschnitten der Stücke erkennen. Obwohl alle drei Sänger sicher große Experten auf ihrem Gebiet sind, war mir bereits nach zehn Minuten klar, dass diese Musikrichtung wohl nichts für mich ist.

Linda Bomm, 14 Jahre

Ich kann Mozart nicht von Bach unterscheiden, und Lang Lang könnte ich auch als chinesischen Schwimmer mit Chancen auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen einordnen. Aber ich bin ja durchaus offen für Neues. In der Konzertpause lief ich durch das Gebäude der Philharmonie und durfte auch in den Backstage-Bereich. Dort war ein ziemliches Gewusel, und mittendrin lehnte lässig ein Mann mit strubbeligen Haaren und einer Brezel in der Hand. Ich fragte ihn, wo er die Brezel gekauft habe, er fragte mich, wie ich das Konzert finde.

„Na ja, ich bin nicht so ein Fan klassischer Musik“, gab ich ehrlich zu. „Aber ich finde mich langsam rein.“

Der Mann lachte. Brezeln kauend standen wir zusammen und redeten noch ein bisschen. Als das Konzert weiterging, erkannte ich ihn an den Haaren wieder. Er stand vor dem Orchester und hielt jetzt keine Brezel mehr in der Hand, sondern einen Taktstock. „Oh Mann“, schoss es mir durch den Kopf, „du Tourist!“. Ich hatte mit dem Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle, gesprochen.
Jannik Lage, 15 Jahre

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Das Berliner Jugendabo für die Saison 2012/2013 können Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren unter www.berlinerjugendabo.de bestellen. Es kostet 36 Euro, dafür hört ihr sechs der interessantesten Konzerte der Saison. Es spielen die Orchester, die auf dieser Seite auftauchen (außer dem Philadelphia Orchestra). Für das Eröffnungskonzert des Musikfests Berlin mit dem Mahler Chamber Orchestra und Kent Nagano bekommen Abonnenten Karten für sechs Euro.

Linda Bomm, Jannik Lage

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