Kennenlernen im Internet: Triff mich im Netz

Vor einigen Jahren war ich auf einer Hochzeit. Geheiratet haben eine Freundin meiner Mutter, die Berlin gewohnt hatte, und ein Australier. Wie sich trotz der riesigen Entfernung gefunden haben? Übers Internet.

Zwei Freunde von mir sind zusammen und scheinen perfekt zueinander zu passen. Sie gingen beide auf meine Schule, doch angefangen hat es mit den beiden übers Internet.

Ich selbst habe keine Liebe im Internet gefunden, aber eine gute Freundin und einige Menschen, mit denen ich gern in Kontakt bleibe. Die Freundin lebt in Hannover und ohne eine kleine Nachricht bei schuelervz hätten wir einander wahrscheinlich nie kennengelernt. Irgendwie war ich auf ihrer Seite gelandet und sah, dass wir uns für dieselben Sachen interessierten, irgendwelche Filme und die russische Zeichentrickfigur Cheburashka. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Kurz entschlossen schrieb ich ihr und bekam wenige Zeit später eine sehr nette Antwort. Nach unzähligen Nachrichten, in denen wir einander über unser Leben erzählt und ausführlich darüber beschwert hatten,  kündigte sie an, sehr bald nach Berlin zu kommen. Wir trafen uns, gingen spazieren, tranken Kaffee und machten Fotos, als hätten wir uns schon lange gekannt, wir wussten tatsächlich sehr viel voneinander. Mittlerweile haben wir uns schon öfters gesehen.

Was gegen das Kennenlernen im Internet spricht? Auf den ersten Blick vieles. Es kann unpersönlich sein, manchmal gefährlich. Solange man sich jedoch nicht überstürzt auf ein Treffen einlässt mit jemandem, der nicht vertrauenswürdig erscheint, von dem man keine realistischen Fotos gesehen hat und der keine Freunde in dem jeweiligen sozialen Netzwerk hat, dürfte man in Sicherheit sein und auf interessante Bekanntschaften freuen.

Julia Suris, 18 Jahre