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Ein Plastiknikolaus fährt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt Karussell.

© dpa

Oh du fröhliche...: Mit dem Weihnachtsmann Schlittenfahren

Für die Großen bedeutet Vorweihnachtszeit vor allem eins: Stress. Aber wie empfinden Kinder die Vorweihnachtszeit? Norman Prange hat Kinder am Potsdamer Platz gefragt, ob für sie das Fest anfängt, wenn es Schoko-Nikoläuse im Supermarkt gibt und ob Geschenke wirklich das Wichtigste sind.

Weit und breit kein Schnee zu sehen – nur Nieselregen und bewölkter Himmel. Typisches November-Wetter halt. Und bis zum Heiligen Abend ist es noch Wochen hin – doch trotzdem stehen sich die Schoko-Männer im Supermarkt seit Monaten die Beine in den Bauch. Sie stehen dort zusammen mit ihren Kollegen Nikolaus, Spekulatius und Butter-Stollen und wissen nicht so recht, wie lange sie dieses Jahr darauf warten müssen, unter dem Weihnachtsbaum zu landen.

Was ist überhaupt Weihnachten und wann fängt es an? Darüber hat die sechsjährige Lina eine klare Vorstellung: „Ist doch klar, wenn ich das erste Türchen im Adventskalender öffnen darf!“ Zu Weihnachten wünscht sie sich ein Pferd, kein echtes, sondern eins aus Holz zum Spielen. Sie mag Spielzeug-Pferde, nimmt sie gern mit nach draußen – auf den Weihnachtsmarkt zum Beispiel. Geschenke sind ihr ganz wichtig. „Die gehören ja für Kinder zu Weihnachten dazu“, findet auch ihre Mutter. Die Familie wieder zu sehen und zusammen Weihnachten zu feiern ist für sie jedoch wichtiger.

Frederike, vier Jahre, mag Schnee an Weihnachten besonders gerne. Dann kann man Schlitten fahren. „Wie ein Schneemann geht, weiß ich aber nicht“, meint sie. Ob der Weihnachtsmann auf dem Schlitten zu ihr nach Hause gefahren kommt, auch da ist sie sich nicht so sicher. Immer wieder guckt sie zu dem Ochsen auf zwei Beinen mit den langen Hörnern, der über den Weihnachtsmarkt läuft. Er trägt einen langen Stab in der Hand, ein Glöckchen um den Hals und ruft ständig „Ho ho ho“ – dass der Weihnachtsmann so nicht aussieht, weiß Frederike. Zu Weihnachten gehört schließlich ein richtiger Weihnachtsmann mit weißem Bart und roter Mütze. Bis der kommt, muss sie sich allerdings noch etwas gedulden.

Für Jannik ist Weihnachten ein christliches Fest, dass man zusammen mit den Großeltern, Tanten und Onkeln feiert. Dazu gehört, dass man in die Kirche geht. Weihnachtsplätzchen isst er aber nicht so gern, lieber Donuts mit blauer Glasur und Schokostückchen drauf. Die schmecken irgendwie leckerer. Und was christlich eigentlich bedeutet? „Keine Ahnung“, antwortet er und guckt seine Oma fragend an. Die weiß das auch nicht so recht.

So unterschiedlich die Wünsche und Vorstellungen von Kindern aussehen, in einem Punkt ähneln sie sich: Die Vorfreude auf Weihnachten lässt sich nicht herbei zaubern. Das schaffen auch die Geschäfte mit ihren verfrühten Weihnachtsplanungen nicht. Wann der Schoko-Weihnachtsmann am besten schmeckt und die Vorfreude auf Weihnachten echt ist, können Kinder wohl am besten beurteilen.

Norman Prange

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