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Klimaschützer

© dpa

Westminster-Parlament: Klimaschützer protestieren auf Dach

Für einen spektakulären Protest gegen den geplanten Ausbau des Londoner Flughafens Heathrow sind Umweltaktivisten am Mittwoch auf das Dach des weltbekannten Westminster-Parlaments geklettert. Den sechs Demonstranten sei es auf "eine noch genau zu ermittelnde Weise" gelungen, Sicherheitskontrollen zu überwinden, räumte die Polizei ein.

Vor laufenden Fernsehkameras riefen die Demonstranten mit großen Spruchbändern sowie über Mobiltelefone im Gespräch mit den Medien dazu auf, eine dritte Startbahn in Heathrow zu verhindern. Ungeachtet der Protestaktion fand im Saal des Unterhauses wie an jedem Mittwoch die Fragestunde mit dem Regierungschef statt. Premierminister Gordon Brown sagte dabei: "Entscheidungen werden in unserem Land im Plenarsaal dieses Hauses gefällt und nicht auf seinem Dach."

Den Demonstranten, die zu der Organisation "Plane Stupid" gehören, war es nach eigenen Angaben gelungen, sich als Besuchergruppe zu tarnen und mit ihren am Körper versteckten Spruchbändern bis in den Dachbereich zu steigen. Reporter sprachen von einer Blamage für die Polizei. Nach knapp drei Stunden ließen sich die Teilnehmer der Aktion von Polizisten abführen. Zuvor hatten sie noch etliche Papierflugzeuge in die Luft geworfen, die aus Unterlagen zur geplanten Erweiterung des Airports geformt worden waren.

Ein Sprecher von "Plane Stupid" - ein Wortspiel, das als "Reine Dummheit" aber auch als "Flugzeug-Dummheit" verstanden werden kann - erklärte: "Zwei Millionen Londonern droht durch den Ausbau mehr Lärm und die CO2-Emission steigen an, während Gordon Brown erklärt, er bekämpfe den Klimawandel." Erst vor wenigen Tagen waren Mitglieder der Organisation Greenpeace auf dem Gelände des Airports auf ein Passagierflugzeug geklettert und hatten ein Spruchband gegen den Startbahnbau entrollt.

Die Protestaktionen wurden parallel zu laufenden Anhörungen der britischen Regierung über die Ausbaupläne für Heathrow abgehalten. Befürworter einer neuen Starbahn für Heathrow machen geltend, dass der größte Flughafen Europas schon lange an seiner Kapazitätsgrenze angelangt sei und dringend erweitert werden müsse, wenn Londons Rolle als wichtiger globaler Unternehmens- und Finanzhandelsplatz nicht gefährdet werden solle. Die Airport-Betreiber-Gesellschaft BAA verwies zudem darauf, dass die Entscheidung über die Startbahn "im Rahmen des demokratischen Prozesses unter öffentlicher Beteiligung und Anhörung aller interessierten Seiten von der Regierung“"getroffen werde. (ps/dpa)

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