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Wetter: Chaos im Norden nach starken Schneefällen

Schnee und Glätte haben den Verkehr in Norddeutschland am Freitag erheblich behindert. In Bayern gab es hingegen wegen einsetzenden Tauwetters Überschwemmungen.

Hamburg - Ein 40-jähriger Radfahrer kam in der Nähe von Hamburg bei einem Zusammenstoß mit einem Auto auf eisglatter Straße ums Leben. In der Nähe von München verunglückte eine 62 Jahre alte Autofahrerin tödlich, nachdem ihr Wagen in einer überfluteten Bahn-Unterführung stecken geblieben war.

Heftiger Schneefall führte am Morgen auf den Straßen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg zu chaotischen Zuständen im Berufsverkehr. In wenigen Stunden krachte es allein im Großraum Hamburg weit mehr als 200 Mal. Auf den Autobahnen rund um die Millionenstadt kam es zu kilometerlangen Staus. Auch der Flugverkehr stockte: Nach Angaben der Flughafen-Pressestelle gab es bis zu zwei Stunden Verspätungen. In den nordöstlichen Landkreisen Niedersachsens führten die starken Schneefälle zu rund 80 Unfällen. In den meisten Fällen blieb es dabei nach Angaben der Polizei jedoch bei Blechschäden.

Zahlreiche Orte in Vorarlberg in Österreich, die wegen großer Neuschneemengen und Lawinengefahr nicht erreichbar waren, sind zum Wochenende wieder zugänglich. Betroffen waren auch bekannte Skiorte wie Lech, Zürs und Stuben am Arlberg. Dort waren einen Tag lang rund 14 000 Menschen eingeschneit, unter den 9600 Wintergästen waren auch der niederländische Thronfolger Prinz Willem- Alexander und seine Familie. Im gesamten Alpenraum bestehe weiterhin Lawinengefahr, meldeten die Wetterdienste.

In Bayern ließ Tauwetter die Wasserstände vieler Flüsse steigen. Besonders betroffen waren nach Angaben des Landesamtes für Umwelt der bayerische Teil Schwabens und Mittelfranken. Keller mussten leer gepumpt und Straßen gesperrt werden. Regen und Schneeschmelze ließen auch Rhein und Mosel weiter anschwellen. So wurde am Freitag auf dem Rhein zwischen Iffezheim in Baden-Württemberg und Germersheim in Rheinland-Pfalz der Schiffsverkehr eingestellt, weil die kritische Marke von 7,50 Metern überschritten worden war.

Pegel am Rhein steigen

Am Rhein in Koblenz werde der Höchststand am Sonntag bei 5,75 Metern erwartet, teilte das Hochwassermeldezentrum Mainz am Freitag mit. Entwarnung kam von der Mosel: Die Pegelstände stiegen weniger stark als erwartet. Auch in Baden-Württemberg soll sich die Hochwassersituation leicht entspannen. «In weiten Bereichen des Landes messen wir zum Wochenende wieder fallende Wasserstände», sagte ein Sprecher der Karlsruher Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ). Nach Vorhersage des Wetterdienstes Meteomedia stoppen sinkende Temperaturen insgesamt in den Hochwassergebieten Süddeutschlands zum Wochenende die Schneeschmelze - und damit die Gefahr für Hochwasser.

Was im übrigen den Autofahrern am Freitag im Norden Probleme bereitete, freute die Touristen im verschneiten Oberharz: Dort gibt es teilweise noch gute Sportmöglichkeiten. Langläufer treffen nach Angaben des Harzer Verkehrsverbandes überall auf gespurte Loipen und auch für die alpinen Skiläufer sind die meisten Pisten geöffnet. (tso/dpa)

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