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© ddp

Wetter: Der Winter kommt nur kurz zu Besuch

Schneematsch statt "Puderzucker" im Harz, geplatzter Saisonauftakt auf der Zugspitze, aber Ski und Rodel gut in Sachsen: Winterliche Postkartenidylle gab es am Wochenende nur selten.

So gab der Winter im Harz nur ein kurzes Gastspiel. Am Samstag tummelten sich zwar die ersten Skifahrer und Rodler auf dem Torfhausberg, wo zehn Zentimeter Schnee lagen. "Aber heute regnet und gewittert es schon wieder", berichtete der Betreiber des örtlichen Skiverleihs am Sonntag. "Hier ist nichts mehr mit Wintersport."

Auf der Zugspitze wurde der Seilbahnbetrieb wegen stürmischen Windes komplett eingestellt. Bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Stundenkilometern habe die Sicherheit der Besucher der Bergstation nicht mehr gewährleistet werden können, berichtete die Bayerische Zugspitzbahn. Der für das Wochenende geplante Saisonauftakt für Skifahrer und Snowboarder musste auch bei einer 150 Zentimeter dicken Schneedecke, Lawinengefahr und schlechter Sicht ausfallen. "Wir sind natürlich alle enttäuscht, wie die Leute auch", sagte Zugspitzbahn-Sprecherin Eva-Maria Greimel.

In Berlin verursachte der Wintereinbruch kaum Probleme. Die dünne Schneeschicht taute rasch ab, die Stadtreinigung BSR musste nur sporadisch eingreifen.

Sachsen: erste Loipen befahrbar

Ungemütliches Novemberwetter auch in Nordrhein-Westfalen: Heftige Regenschauer und Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde im Sauerland lockten nicht gerade zu einem Sonntagsspaziergang. "Es regnet hier wie aus Kübeln, aber ich sehe unglaublicherweise immer noch kleine Kinder auf Schlitten", sagte Jürgen Weiler, Wetterbeobachter des Deutschen Wetterdienstes am Kahlen Asten, dem höchsten Berg des Sauerlandes. Trotz des Regens waren dort noch rund 20 Zentimeter Schnee liegen geblieben.

Freundlichere Aussichten herrschten dagegen in Sachsen: Dort rüstete sich als erste Region Gemeinde Fichtelberg im Erzgebirge für die Skisaison. "Erste Loipen sind nun befahrbar, die meisten sollen bis zum nächsten Wochenende präpariert sein", sagte die Chefin eines Hotels am knapp 1215 Meter hohen Fichtelberg. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia liegen auf dem höchsten Berg Sachsens mehr als 50 Zentimeter Schnee. "Die Winterlandschaft lockt: Besonders Kinder genießen die ersten Schneeballschlachten des Jahres", sagte eine Sprecherin der Touristinformation. Dauerschneefall hatte allerdings vielen Gästen die Anreise erschwert. Nach Polizeiangaben sind oberhalb von etwa 800 Metern in weiten Teilen des Erzgebirges Schneeketten unerlässlich.

Zum Start in die neue Woche hat das Wetter in Deutschland von allem etwas zu bieten. Von Wolken über teils kräftige Regen- oder Schneeschauer bis hin zu Sonnenschein ist alles dabei. "Vor allem in Lagen oberhalb von 500 Metern muss man sich weiterhin auf winterliche Verhältnisse einstellen", sagte Stefan Eisenbach vom Wetterdienst meteomedia.(mit dpa)

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