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Hitzewelle

© dpa

Wetter: Ganz schön heiß

Eine Hitzewelle lässt Europa schwitzen. Südostasien kämpft mit Unwettern und Überschwemmungen.

Der Sommer ist da und lässt die Menschen in Deutschland und Europa kräftig schwitzen: Für heute haben Meteorologen den bislang heißesten Tag des Jahres vorhergesagt. Mit bis zu 39 Grad soll das Thermometer in einigen Regionen des Landes auf Rekordwerte klettern. In vielen Freibädern und Gartenlokalen war bereits am Samstag und Sonntag die Hölle los, Eisverkäufer hatten alle Hände voll zu tun. Viele Urlaubsreisende mussten allerdings in ihren Autos in kilometerlangen Staus schwitzen. Eine leichte Abkühlung ist ab Dienstag in Sicht: Dann beendet eine kühlere Atlantikfront die Hitzewelle, die vermutlich mit kräftigen Gewittern und Starkregen, womöglich auch mit Hagel und lokalen Sturmböen verbunden ist. Ab Mittwoch sollen sich dann wieder Sonnenschein, Wolken und Regen abwechseln.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab angesichts der sommerlichen Prognose für die kommenden Tage eine Hitzewarnung heraus. „Vor allem die Senioren sollten Stress und Anstrengungen vermeiden“, sagte der Freiburger Medizinmeteorologe Klaus Bucher. Da im Alter das Durstgefühl abnehme, sei es wichtig, dennoch genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. „Die Reaktion auf das Wetter hängt stark von der Kondition und dem Gesundheitszustand einer Person ab“, sagte Bucher. Eigentlich sei ein Mensch mit guter Kondition nicht wetterfühlig. Daher sollten bei normaler Lebensführung einem Gesunden auch längere Hitzeperioden nichts anhaben. „Dennoch rate ich dringend davon ab, in der Mittagshitze Leistungssport zu betreiben.“ Kreislaufbeschwerden oder Krämpfe sollten als Warnzeichen des Körpers ernst genommen werden. Prinzipiell wirke sich nach dem zuletzt eher schlechten und unbeständigen Wetter die Sonne aber vorwiegend positiv auf die menschliche Psyche aus.

Verglichen mit dem Juli 2006 sind die Temperaturen in diesem Jahr zum Teil um zehn Grad niedriger, wie Anette Schimon vom Deutschen Wetterdienst mitteilte. In Berlin-Tempelhof erreichten die Höchsttemperaturen in den ersten zwei Juliwochen vor einem Jahr vielfach Werte über 30 Grad, während die Höchstwerte in diesem Jahr nur gerade mal um die 20 Grad schwanken. Angesichts des Klimawandels müsse man sich auf zunehmende extreme Wetterlagen einstellen, sagte Bucher. „Das bedeutet, dass es auch in Mitteleuropa vermehrt Hitzewellen geben wird.“ Nach dem sehr warmen Sommer 2003 mit zahlreichen Hitzetoten habe der Deutsche Wetterdienst beschlossen, beim Überschreiten gewisser Schwellenwerte regionale Hitzewarnungen herauszugeben. Diese 2005 eingeführten Warnungen würden über die Medien verbreitet und gingen auch an Alten- und Pflegeheime.

Unterdessen ist wegen Temperaturen um die 40 Grad in den südspanischen Städten Sevilla und Córdoba der Hitzealarm ausgerufen worden. Die Behörden rieten den Bürgern, die Sonne zu meiden und viel Wasser zu trinken. Die Straßen beider andalusischer Städte seien bis auf ausländische Touristen am Nachmittag fast menschenleer gewesen. Viele Bürger hätten in klimatisierten Kaufhäusern Zuflucht gesucht. Auch in Griechenland haben die Menschen mit den Folgen der Hitze zu kämpfen. So mussten am Wochenende auf der Insel Skiathos im Ägäischen Meer wegen eines außer Kontrolle geratenen Waldbrandes hunderte Touristen aus ihren Hotels in Sicherheit gebracht werden. Rekordtemperaturen und enorme Trockenheit haben im vergangenen Monat in Griechenland zu zahlreichen Waldbränden geführt.

Dagegen kämpfen die Menschen in Südostasien seit Tagen mit Unwettern und schweren Überschwemmungen. In Nepal löste ungewöhnlich starker Monsunregen zahlreiche Erdrutsche aus, bei denen mindestens 26 Menschen ums Leben kamen. In Japan wurden bei einem Taifun mehrere Menschen verletzt. (mit dpa)

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