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Wetter: Schneechaos in Süddeutschland

Starke Schneefälle haben am Freitag zu chaotischen Verhältnissen auf den Straßen im Süden und Südwesten Deutschlands geführt. In Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kam es zu hunderten von Unfällen.

Hamburg - Bei Fulda in Hessen starb ein 41-jähriger Autofahrer, als er beim Überholen von der Fahrbahn abkam. Bei Schweinfurt in Bayern kam ein 39 Jahre alter Beifahrer ums Leben, als ein mit fünf Personen besetzte Wagen gegen mehrere Bäume schleuderte. Die Polizei im Rhein-Main-Gebiet stellte sich darauf ein, dass stecken gebliebene Autofahrer auch in der Nacht zum Samstag versorgt werden müssten. Der Wetterdienst Meteomedia warnte vor weiteren Schneefällen bis in die Morgenstunden.

Auch der Luftverkehr war durch die Schneefälle stark beeinträchtigt. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt/Main waren nach Angaben des Betreibers Fraport bis zum frühen Nachmittag 140 Flüge gestrichen worden. Wenig später strich die Lufthansa in Frankfurt alle innerdeutschen Flüge. Passagieren, die Inlandsflüge gebuchten hatten, wurde empfohlen, auf den Zug umzusteigen.

Schon am Freitagnachmittag waren viele Straßen dicht. «Die Autobahnen um Koblenz sind stark betroffen», sagte ein Polizeisprecher. Teilweise stehe der Verkehr. Lastwagen würden aufgefordert, Parkplätze anzufahren. Dies gelte insbesondere für Gefahrguttransporter auf den Autobahnen A 61 (Ludwigshafen-Bonn) und A 48 (Koblenz-Trier). Auch bei Trier gab es auf manchen Land- und Bundesstraßen sowie Teilen der Autobahn A 1 kein Durchkommen mehr. Lastwagen standen an Hängen quer und blockierten den Verkehr.

Im gesamten Rhein-Main-Gebiet kamen die Autofahrer ins Rutschen, bei den meisten Unfällen gab es Blechschäden, doch in Südhessen wurden zwei Menschen verletzt. Allein im Frankfurter Stadtgebiet gingen bei der Polizei bis zum Freitagmittag 110 Unfall-Notrufe ein. Die Bundesstraße 253 zwischen Battenberg und Biedenkopf in Mittelhessen war bereits am Donnerstagabend für den Verkehr gesperrt worden. Die Räumfahrzeuge kamen nur schlecht voran. «Da steht mindestens ein Lkw quer und es geht gar nichts mehr», hatte ein Polizeisprecher gesagt.

In Bayern waren zahlreiche Bundesstraßen und Autobahnen blockiert. Auf der A 8 von München in Richtung Stuttgart ging wegen Bergungsarbeiten nichts mehr. Auch auf der Autobahn München-Salzburg (A 8) stauten sich die Autokolonnen in beiden Richtungen. Im Allgäu wurde für Lastwgen Kettenpflicht verordnet. Dort hatte sich bei Kempten ein Wagen auf der Autobahn überschlagen. Die Fahrerin erlitt einen Schock, blieb aber unverletzt.

Die Streikenden im öffentlichen Dienst verhielten sich angesichts des Winterwetters unterschiedlich. In Schleswig-Holstein setzte die Gewerkschaft ver.di den Streik bei der Autobahnmeisterei Schleswig aus. In Rheinland-Pfalz hielt der Streik zwar an, doch eine Notdienstvereinbarung wurde erweitert. Der eingeschränkte Winterdienst werde versuchen, auf den Autobahnen mindestens eine Spur je Fahrtrichtung frei zu halten, hieß es in Koblenz.

In Baden-Württemberg wurden überwiegend nur Hauptstraßen oder abschüssige Strecken geräumt. In Stuttgart hatte ver.di die Notdienstvereinbarung für den Räumdienst am Freitag gekündigt, setzte angesichts des Wintereinbruchs aber Teile davon wieder in Kraft. Die Gesamtzahl der Räumfahrzeuge blieb jedoch weit unter der üblichen Zahl zurück. Auch in Ulm blieb der Schnee auf den Nebenstraßen meist liegen. (tso/dpa)

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