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Stechmücke bei der Mahlzeit.

© dpa

Wetter und Klima: Mückenplage nach mildem Winter befürchtet

Der milde Winter könnte dazu führen, dass es zu einer Mückenplage vor allem exotischer Insekten kommt. Die relativ hohe Temperatur könnte ideale Bedingungen für Mücken bieten, sagen Experten.

Angst vor einer Mückenplage: Stechmücken könnten in diesem Jahr besonders lästig werden, und exotische Insekten sind weiter auf dem Vormarsch. „Ein milder Winter kommt ihnen sehr entgegen“, sagte der Senckenberg-Forscher Prof. Sven Klimpel. Die Insekten profitierten von der Klimaänderung und den weniger ausgeprägten Jahreszeiten.

Zehn Grad über mehrere Tage hinweg begünstigt eine Mückenplage

Bislang seien zwar noch keine Larven gefunden worden. Aber sobald es einige Tage richtig warm werde, beginne die Entwicklung der überwinterten Eier. Ideale Bedingungen dafür wären Temperaturen von deutlich mehr als zehn Grad über einige Tage. „Dann könnte es auch schnell zu einem lokalen, verstärkten Auftreten von Mücken kommen“, sagte Klimpel der Nachrichtenagentur dpa. Anders als bei anderen Insekten überwintern bei Stechmücken insbesondere die Eier. Ihnen machen Parasiten oder Pilze nichts aus, die anderen Entwicklungsstadien wie Larven oder Engerlingen bei ungünstigem Winterwetter gefährlich werden können.

Die Wärme nützt heimischen wie exotischen Mücken

Nicht nur heimischen Plagegeistern helfen die hohen Temperaturen dieses Winters: Exoten dringen immer weiter nach Norden vor. Die Asiatische Buschmücke hat sich nach den Beobachtungen der Forscher inzwischen in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen etabliert und überwintert dort auch. Bei der Asiatischen Tigermücke, die immer wieder in Süddeutschland gefunden wird, sind eigene Populationen noch nicht nachgewiesen. Aber Senckenberg-Forscher Klimpel ist sicher: „Beide werden sich in Europa ausbreiten und immer weiter nach Norden wandern.“ Die exotischen Einwanderer, die mit Flugzeugen, Lastwagen oder auf Schiffen als blinde Passagiere nach Deutschland kommen, bringen neue Gefahren mit. Sie seien ideale Träger von Viren, die etwa das West-Nil-Fieber oder das Dengue-Fieber verursachen. Die Mücken selbst werden nicht krank, sondern sind sogenannte Vektoren. Sie befördern die Viren nur. Für eine Übertragung müssen die Insekten bei einem Infizierten Blut saugen und dann ihren Speichel mit den Erregern einem Gesunden bei der nächsten Mahlzeit ins Blut übertragen.

Mit einem bundesweiten Stechmücken-Monitoring untersuchen Wissenschaftler die Ausbreitung fremder Mückenarten in Deutschland. Dazu werden an verschiedenen Stellen Mücken in Fallen gefangen, um sie zu bestimmen und auf Erreger zu untersuchen. Dabei arbeiten Forscher mehrerer Institute zusammen. (dpa)

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