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© dpa

Wetter: Weiße Weihnacht – ein frommer Wunsch

Alle wünschen sich Schnee zum Fest. Die Meteorologen halten sie nicht für ausgeschlossen, aber sie wollen die Erwartungen eher dämpfen.

Von Andreas Oswald

Weiße Weihnacht – dieser Wunsch könnte eventuell in diesem Jahr in Erfüllung gehen, aber noch ist es zu früh für eine genaue Prognose. Zumal die Meteorologen von einer komplizierten Wetterlage sprechen, die zum Weihnachtsfest beides möglich macht, entweder schöne schneebedeckte Landschaften oder schmuddeliges Tauwetter mit Nieselregen und hässlichem Matsch.

Die Wetterkundler haben es zwar leicht, wenn es um Vorhersagen bis zum nächsten Wochenende geht – es bleibt kalt – aber alles, was danach kommt, ist noch unklar. Bis einschließlich Sonntag sind in Berlin und in Brandenburg Tiefsttemperaturen von bis zu minus fünf, oder gar minus sieben Grad zu erwarten, sagt Michael Burgstaller, Meteorologe der Wetteragentur Mowis, die auch das Wetter für „tagesspiegel.de“ erstellt (Kasten). Auch tagsüber bleiben die Werte im Wesentlichen unter dem Gefrierpunkt. Vom nächsten Wochenbeginn an aber soll es wieder milder werden. Nach Angaben von Burgstaller ist vom Atlantik her ein Tief im Anmarsch, das über dem Meer Feuchtigkeit aufnimmt und feuchte, milde Luft nach Europa bringt. Sollte dieses Prognoseszenario der Wettermodelle in den kommenden Tagen Bestand haben, dann besteht keine Hoffnung mehr auf eine Weiße Weihnacht. Dann droht ein Wetter, das Burgstaller als „klassisches Weihnachtstauwetter“ bezeichnet. In der Tat ist eine weiße Weihnacht eher selten und der Klimawandel wird diese Tendenz kaum umdrehen.

Aber es besteht noch eine kleine Hoffnung. Das derzeitige Hoch, das die Kälte verursacht, ist für die Zeit vor Weihnachten ungewöhnlich stabil, sagt Burgstaller. Die Frage aber sei, wie lange sich das Hoch halten kann. „Die extreme Kälte ist besonders kompliziert“, sagt auch Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, „so eine extreme Wetterlage kommt nur alle zehn Jahre oder seltener vor.“ Deshalb hätten die Berechnungsmodelle Probleme. Nach einem werde es Weihnachten regnen, ein anderes sage eine Wetterlage voraus, wonach es im Süden tauen, im Norden aber schneien würde. Im Prinzip ist also alles offen, wobei die Meteorologen die Erwartungen eher dämpfen wollen. Und wenn es regnen sollte, dann wird das von Stürmen begleitet, sagt Burgstaller.

Das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin bietet wieder Wetterpatenschaften an. Hochdruckgebiete sollen 2010 männliche Vornamen tragen, Tiefdruckgebiete weibliche. Ein Tief könne für 199 Euro mit einem Wunschnamen versehen werden, ein Hoch koste 299 Euro. Mit den Erlösen wird die studentische Wetterbeobachtung am Institut unterstützt. mit dpa/ddp

www.wetterpate.de

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