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Ein europäischer Grauwolf steht am 14.12.2014 in einem der weitläufigen Gehege des Wolfscenters von Dörverden (Niedersachsen). In Leipzig ist erstmals ein Exemplar nahe der Großstadt gesichtet worden.

© dpa

Wildkamera erfasst Tier bei Markkleeberg: Erstmals Wolf nahe Leipzig gesichtet

Nahe der Stadt Markkleeberg ist ein Wolf gesichtet worden - wie eine Wildkamera belegt. Damit ist das erste Tier in der Region Leipzig nachgewiesen worden.

In der Region Leipzig ist erstmals ein Wolf nachgewiesen worden. Nur wenige Kilometer vor der Großstadt wurde das Tier bei Markkleeberg (Landkreis Leipziger Land) durch eine automatische Wildkamera abgelichtet, so informiert das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz am Mittwoch. Auf der Homepage ist auch die nächtliche Aufnahme zu sehen.

Das Bild entstand bereits Ende Mai. Noch ist allerdings unklar, ob sich das Tier dauerhaft in der Region niederlassen wird oder ob es das Gebiet nur durchwandert hat. Dieser Frage soll nun nachgegangen werden. Tierhaltern wird vorsorglich empfohlen, ihre Schutzzäune zu überprüfen.

Das nächste bekannte Wolfsrudel lebt in der Annaburger Heide am Dreiländereck von Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Außerdem gibt es ein Rudel in der Königsbrücker Heide in der westlichen Lausitz. Insgesamt gibt es nach Angaben des Kontaktbüros wohl zehn Wolfsrudel und zwei Wolfspaare in Sachsen. Die Tiere sind streng geschützt.

2014 hatten sich Bauern in Brandenburg über Wölfe beklagt, die sich zumehmend ausbreiten und Kälber anfallen. Noch in der Silvesternacht hatte ein Mann in Berlin gemeldet, einen Wolf im Ortsteil Berlin-Kladow gesehen zu haben - dies stellt sich jedoch als falsch heraus.

Seit 1990 vermerkt die Statistik 25 überfahrene Wölfe, einer starb unter einem Zug. Mindestens fünf Tiere waren erschossen worden, obwohl sie nach wie vor unter strengem Naturschutz stehen. Erst im August hatte der Fund eines geköpften Wolfes an der Bundessstraße 168 bei Lieberose im Südosten Brandenburgs viel Aufsehen erregt. Das dreijährige Tier war zuerst erschossen worden. Danach trennten die bis heute unbekannten Täter den Kopf vom Körper und legten diesen unter ein Schild mit der Aufschrift „Naturschutzgebiet“. (rok)

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