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Winter: Stärkste Schneefälle der Saison

Die stärksten Schneefälle der Saison haben in Norddeutschland zahlreiche Unfälle verursacht. Die Hochwasserlage in Süddeutschland entspannt sich. In Bayern ertrank ein Rentner.

Hamburg - Besonders ungewöhnlich seien die Schneehöhen an der sonst schneearmen Nordseeküste, teilte der Wetterdienst Meteomedia am Samstag mit. So lagen in St. Peter Ording am Samstagmorgen 20 Zentimeter Schnee. Auch die Hochseeinsel Helgoland meldete eine geschlossene Schneedecke.

24 Stunden ununterbrochene Schneefälle haben den Winter in den Norden Deutschlands zurückgebracht. In Hamburg ereigneten sich in diesem Zeitraum weit über 300 Unfälle. Vor einer Tiefgarage des Hamburger Congress Centrums (CCH) geriet ein Reisebus ins Rutschen. Bei dem Unfall wurden 22 Menschen verletzt. In Schleswig-Holstein mussten immer wieder Fahrzeuge aus Schneeverwehungen gezogen werden.

Der Streu- und Räumdienst der Stadtreinigung Hamburg leisteten 24 Stunden Dauereinsatz mit 1200 Einsatzkräften und 170 Fahrzeugen. «Wir fahren schon unseren vierten Durchgang, da der Schnee schneller fällt, als das Streusalz wirken kann», sagte Andree Möller von der Stadtreinigung Hamburg.

In Schleswig-Holstein wurden seit Freitagabend bei 150 Unfällen sechs Menschen leicht verletzt, teilte der Lagedienst in Kiel mit. Linienbusse stellten zum Teil ihren Verkehr ein. «Es gibt vermehrt Unfälle, weil einige Verkehrsteilnehmer immer noch zu schnell auf den vereisten Straßen unterwegs sind und zu wenig Abstand halten», sagte ein Polizeisprecher in Lübeck. Auf der Rader-Hochbrücke über den Nordostsee-Kanal kam ein Lastwagen ins Schleudern und durchbrach die Fahrbahnbegrenzung. Die Autobahn musste Richtung Süden stundenlang gesperrt werden.

Auch in Niedersachsen gab es mehrere Unfälle. Ein Mensch wurde schwer verletzt. Die Autobahn A 1 musste bei Sittensen gesperrt werden, nachdem ein Lastwagen in die Leitplanke gerutscht war.

In den Überschwemmungsgebieten Bayerns, Thüringens und Sachsens entspannte sich die Lage bei den sinkenden Temperaturen. Einige Straßen sind aber weiterhin unpassierbar. Auch in Rheinland-Pfalz zeichnete sich am Samstag eine Beruhigung der Hochwassersituation ab.

Das Hochwasser in Bayern hat unterdessen ein Menschenleben gekostet. Ein 75 Jahre alter Rentner ertrank im mittelfränkischen Zirndorf in der Hochwasser führenden Bibert. Der Mann habe am Freitag mit seinem Fahrrad einen gesperrten Fuß- und Radweg befahren und sei von den Fluten mitgerissen worden, teilte die Polizei am Samstag mit.

Auch in anderen europäischen Ländern sorgte das Wetter für Behinderungen. Nach heftigen Regenfällen und Stürmen ist es am Samstag im französischen Baskenland zu Überschwemmungen gekommen. Die Stromversorgung für rund 32 000 Haushalte brach zusammen. Zahlreiche kleine Flüsse traten über die Ufer. In Mourenx und Salies de Béarn mussten etwa 50 Menschen vor den Fluten in Sichterheit gebracht werden. In Ungarn wurden während der vergangenen beiden Wochen insgesamt 165 Menschen wegen Hochwassers in Sicherheit gebracht. Betroffen vom Hochwasser sind vor allem ländliche Regionen im Nordosten und Osten des Landes. (tso/dpa)

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