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Wissenschaft: Leben auf der Erde 30 Millionen Jahre älter als gedacht

US-Forscher haben die bislang ältesten Fußspuren von Urzeit-Tieren entdeckt. Die Spuren eines Tausendfüßlers sollen 570 Millionen Jahre alt sein. Demnach gibt es schon 30 Millionen Jahre länger Leben auf der Erde als angenommen.

Die winzigen fossilen Abdrücke eines im Wasser lebenden Tausendfüßlers oder Wurms seien in Sedimentgestein aus dem US-Bundesstaat Nevada gefunden worden, berichtete der Geologe Loren Babcock am Sonntag bei einem Treffen  der Geologischen Gesellschaft von Amerika in Houston. Die Spuren, zwei parallele Reihen kleiner Punkte, sind den Angaben zufolge 570 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Zeitalter des Ediacariums. Damit müsse das Aufkommen komplexer Lebewesen auf der Erde um 30 Millionen Jahre vordatiert werden, erklärte Babcock. Die bisher ältesten Spuren eines 540 Millionen Jahre alten Tierchens waren zuvor in Südchina gefunden worden.
  
Bislang waren die meisten Paläontologen der Ansicht, dass im Ediacarium keine Tiere mit Beinen, sondern nur Mikroben und einfache mehrzellige Lebewesen auf der Erde lebten. Es werde schon länger darüber diskutiert, ob auch schon komplexere Tiere wie weiche Korallen, Gliederfüßler oder Plattwürmer existierten, erklärte Babcock. "Aber die Beweise waren nicht völlig überzeugend", sagte der Professor, der in Nevada nun weiter nach einem Körperabdruck des Urzeit-Tierchens suchen will. Er sei "einigermaßen sicher", dass die Spuren von einem Tausendfüßler oder einem gut einen Zentimeter breiten Wurm mit Beinen hinterlassen worden seien. Das Gebiet des heutigen US-Bundestaats Nevada war damals noch von Wasser bedeckt. (yr/AFP)

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