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Wombats in Not. Die Vegetarier fressen aus Not Pflanzen, die ihnen schaden.

© picture-alliance/ gms

Wombat, Koala und Co.: Australiens Lieblinge in Gefahr

Sie leben nur auf dem Kontinent Down Under, und sie sind stark gefährdet: Immer mehr Wombats und Koalas sterben – weil sie wegen Hungers giftige Pflanzen fressen oder unter Stress leiden.

Niedlich sind sie nicht unbedingt. Weil sie jedoch zu jenen Tieren gehören, die ausschließlich in Australien vorkommen, gehören die Wombats zu den beliebtesten Fotomotiven bei ausländischen Reisenden und studentischen Jobbern. Bald könnte es jedoch nicht mehr viele Wombats geben. Australische Tierfreunde sind höchst beunruhigt über mysteriöse Todesfälle. Unzählige der 20 bis 40 Kilogramm schweren Plumpbeutler verlieren infolge einer Leberkrankheit zunächst ihr arttypisches gelb-, grau- bis schwarzbraunes Fell und sterben schließlich, sagt der Naturforscher Peter Clement. In der Region Murraylands bei Adelaide im Süden des Kontinents seien bereits 85 Prozent aller Wombats von dem Leiden befallen.

Sie liegen den ganzen Tag schwach in der Sonne

„Man kann schon ihre Knochen sehen, und sie bewegen sich kaum noch“, sagt Naturforscher Peter Clement. Eigentlich ruhen die zu den größten grabenden Säugetieren gehörenden Wombats tagsüber in ihren Wohnhöhlen, die sie mit ihren scharfen Krallen bis 3,50 Meter tief ausheben. Doch jetzt sitzen die Tiere den Fachleuten zufolge „einfach nur den ganzen Tag in der stechenden Sonne und versuchen sich zu wärmen“ – ein höchst alarmierendes Zeichen bei den sonst nachtaktiven, bärenartigen Beuteltieren.

Die eingeführte "Vanillepflanze" Heliotropium ist für Wombats giftig

Zunächst vermuteten die Experten, die Wombats könnten von einer Form der Krätze befallen sein. Inzwischen aber gehen sie davon aus, dass es an der Ernährung liegt: Mangels anderer Pflanzen fressen die Wombats offenbar jetzt in ihrer Verzweiflung auch eine giftige Art von Sonnenwenden. Das Gift der in Australien ursprünglich nicht beheimateten Heliotropium-Pflanze greife unter dem Einfluss ultravioletter Strahlen die Leber an, sagt Wayne Boardman von der Universität von Adelaide. Vermutlich seien die herkömmlichen Futterpflanzen der Wombats aufgrund von Dürren rar geworden.

Bislang zählen Wombats nicht zu den gefährdeten Tierarten. Doch laut Boardman könnten die Plumpbeutler in bestimmten Gegenden im Süden aussterben, wenn ihre Nahrungsgrundlage nicht wiederhergestellt wird. „Einige legen sich auf die Seite und fressen Dreck“, klagt Brigitte Stevens von der Wombat Awareness Organisation (WAO). „Sie können nicht einmal mehr den Kopf heben.“ Es sind Hunderte.

Koalas: putzig, schläfrig - und vom Aussterben bedroht.
Koalas: putzig, schläfrig - und vom Aussterben bedroht.

© AFP

Besonders gefährdet sind momentan die Koalas, ebenfalls im Süden und Osten Australiens beheimatet: Sie sind vom Aussterben bedroht. Einerseits, weil immer mehr Eukalyptusbäume – Heimat und Nahrungsgrundlage der Tiere – wegen der Zersiedlung gefällt werden. Andererseits, weil die Tiere von Autos überfahren oder von Hunden totgebissen werden. Normalerweise schlafen Koalas 20 Stunden am Tag in einem Astzweig, sie klammern sich instinktiv an den Baumstamm und klemmen sich mit ihrem harten Hinterteil am Zweig fest.

Koalas haben Infektionen, werden überfahren und totgebissen

Nur zum Fressen werden sie wach, steigen auch hinab, suchen andere Bäume. Außerdem erkranken Koalas wegen Stress an lebensbedrohlichen Chlamydien-Viren. Die Infektionskrankheit greift Augen oder Atemwege sowie Geschlechtsorgane an, kann Unfruchtbarkeit und Erblindung auslösen oder zum Tod führen. Auch viele landestypische Kängurus sterben - sie hüpfen vor allem nachts Autofahrern vor die Kühlerhaube.

Der Klimawandel macht das Meer wärmer, Fische leiden

Die Fische und Korallen am Great Barrier Reef leiden unter den steigenden Wassertemperaturen infolge des Klimawandels. Viele andere Tiere leiden zudem unter den immer längeren Dürren, Überschwemmungen, häufigeren Stürmen und Zyklonen.

Den einst von Siedlern eingeführten Kamelen hingegen trachten Australier gezielt nach dem Leben: Sie vermehren sich stark und sollen durch besonders hohen Ausstoß von Methangas zur Klimaerwärmung beitragen. Um die Klimabilanz zu verbessern, wird diskutiert, Kamele nun sogar aus der Luft abzuschießen. (mit AFP)

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