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Panorama: Wurde Kevin ruhiggestellt?

Gutachten: Haarprobe des Getöteten enthielt Valium

Bremen - In Haarproben des toten Kevin aus Bremen sind neben Drogen auch starke Beruhigungsmittel nachgewiesen worden. Das sagte eine Gutachterin am Dienstag im Prozess wegen Totschlags und Misshandlung Schutzbefohlener gegen Kevins Ziehvater vor dem Landgericht Bremen. Wie die Beruhigungsmittel, darunter Valium, in die Haare des Zweijährigen gelangten, könne nicht endgültig geklärt werden. Nach Angaben einer Staatsanwältin hatte Kevins Amtsvormund unterdessen keine Gefährdung des Kindes gesehen. Der Junge war im Oktober 2006 tot im Kühlschrank seines Ziehvaters gefunden worden. Er war vermutlich zwischen Ende April und Juni 2006 infolge der Misshandlungen seines Ziehvaters gestorben.

Ein Toxikologe hatte vor Gericht bereits über Spuren von Kokain und der Ersatzdroge Methadon in Kevins Haaren berichtet. Dabei war ebenfalls nicht mehr zu klären, wie die Drogen dorthin gelangten. Bei den nachgewiesenen Beruhigungsmitteln sei es möglich, dass sie eingenommen oder äußerlich aufgetragen wurden, sagte die Sachverständige. Über die Dosierung könne sie keine Angaben machen, auch wenn zwei Wirkstoffe in erheblicher Konzentration gefunden worden seien. Sie vermute aber, dass der Kontakt zu Beruhigungsmitteln über einen längeren Zeitraum bestanden habe. Eine einmalige Gabe sei im Nachhinein kaum nachweisbar.

Bei den festgestellten Beruhigungsmitteln handle es sich um Benzodiazepine, zu denen auch Valium gehört. Diese seien typisch für Drogenabhängige, sagte die Sachverständige. Der Ziehvater und die Mutter von Kevin waren drogenabhängig und wurden mit der Ersatzdroge Methadon ärztlich behandelt. ddp

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