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Panorama: Zahl der Eheschließungen angestiegen, Geburten weiter rückläufig

Der Wunsch vieler Deutscher, noch vor dem neuen Jahrtausend zu heiraten und den "9.9.

Der Wunsch vieler Deutscher, noch vor dem neuen Jahrtausend zu heiraten und den "9.9.99" als Hochzeitstag zu feiern, hat im vergangenen Jahr erstmals seit 1991 wieder zu einem Anstieg bei den Eheschließungen geführt. Insgesamt gaben sich 1999 rund 430 100 Paare das Jawort. Damit wurden im Vergleich zum Vorjahr 13 500 mehr Trauscheine ausgestellt, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.

Dagegen wurden in Deutschland 1999 im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozent weniger Kinder geboren. Insgesamt kamen den Angaben zufolge 767 000 Neugeborene auf die Welt.

Während die Geburtenzahl in den alten Bundesländern auf 663 000 (minus 2,8 Prozent) sank, stieg sie jedoch in den neuen Ländern um 3,7 Prozent auf 104 000. Die Zahl der Sterbefälle ging bundesweit ebenfalls auf 844 100 Menschen (minus 0,8 Prozent) zurück. Damit klafft die Schere zwischen Geburten und Sterbefällen deutlich weiter auseinander: 1999 starben in Deutschland 77 100 Menschen mehr als Kinder geboren wurden. Im Vorjahr hatte die Differenz 69 000 betragen. Wie sich der Anstieg erklärt, könne erst nach Auswertung der endgültigen Zahlen im Sommer gesagt werden, erklärten die Wiesbadener Experten.

Wegen des Rummels um das Schnapszahlen-Datum "9.9.99" war der Monat September mit 67 000 Hochzeiten zum ersten Mal in den 90er Jahren der beliebteste Monat für den Gang zum Standesamt. In den neuen Bundesländern und Berlin gingen 60 500 Paare den Bund fürs Leben ein (plus 10,3 Prozent). Im Westen war der Anstieg mit 2,2 Prozent auf 369 600 Ehen moderater.

Dieter Emmerling vom Statistischen Bundesamt meinte: "Die Entwicklung bei den Ehen ist erfreulich. Aber der Sprung von 13 500 ist nicht so umwerfend." Nach Einschätzung der Statistiker ist die bevorstehende Geburt eines Kindes besonders im Osten Deutschlands immer seltener ein Heiratsgrund. Fast die Hälfte aller Neugeborenen wachse in nicht ehelichen Partnerschaften auf, berichtete Dorberitz. Dagegen habe die traditionelle Ansicht, vor der Geburt des Babys zu heiraten, in den alten Bundesländern deutlich mehr Bestand.

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