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Panorama: Zahl der Toten steigt auf über 10 000

TEGUCIGALPA/BONN (Tsp).Die verheerenden Unwetter in Mittelamerika haben mehr Todesopfer gefordert als bisher angenommen.

TEGUCIGALPA/BONN (Tsp).Die verheerenden Unwetter in Mittelamerika haben mehr Todesopfer gefordert als bisher angenommen.Nach Angaben der Regierungen von Honduras, Nicaragua, Guatemala und El Salvador starben mehr als 10 000 Menschen durch die Folgen des karibischen Wirbelsturms "Mitch".Rund 13 000 Menschen wurden noch vermißt.Etwa 2,5 Millionen Menschen seien geschädigt worden, der wirtschaftliche Schaden sei noch nicht absehbar, hieß es.

Am heftigsten wütete der tropische Hurrikan in Honduras, wo nach Angaben des Katastrophenschutzes bislang rund 7000 Leichen gefunden wurden.Über 10 000 Menschen werden vermißt.Etwa 900 000 Menschen wurden obdachlos, ein Sechstel der Bevölkerung.Das Verkehrsministerium schätzt, daß 70 Prozent des Straßennetzes und 164 Brücken zerstört sind.

In den betroffenen Ländern sind unterdessen die ersten Hilfsaktionen angelaufen.Kubanische und französische Ärzte trafen am Dienstag in Honduras ein, die USA schickten Transporthubschrauber in die Region.Hilfe sagten auch Kanada, Mexiko, Venezuela, die Europäische Union, die Schweiz, die Vereinten Nationen, die Weltbank und zahlreiche nichtstaatliche Organisationen zu.Sie reagierten damit auf einen dringenden Appell der betroffenen Länder.

Die deutsche Bundesregierung hat mehrere Millionen Mark Katastrophenhilfe bereitgestellt.Gleichzeitig verstärkten deutsche Hilfsorganisationen ihren Einsatz.Wie berichtet, baten sie die deutsche Bevölkerung um Spenden.Wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit am Mittwoch in Bonn bekanntgab, stehen aus seinem Etat 3,7 Millionen Mark für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung.Die Mittel sollen vor allem zur Nahrungsmittelversorgung in Nicaragua und Honduras verwendet werden.Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) erklärte: "Mit unseren Sofortmaßnahmen möchten wir die Not der Opfer lindern und weitergehenden Gefahren wie etwa dem Ausbrechen von Seuchen entgegenwirken." Die Bereitstellung weiterer Mittel werde geprüft.Bereits am Vortag hatte das Auswärtige Amt für die Hurrikan-Opfer 620 000 Mark Hilfe freigegeben.Davon sollen Nahrungsmittel und Medikamente bezahlt werden.

Die fünf mittelamerikanischen UNO-Botschafter erklärten in New York, vordringlich sei Hilfe bei der Bestattung der Toten, um Seuchen zu vermeiden.Sie befürchteten auch eine Hungersnot.Der Kongreß von El Salvador rief den Notstand aus.Die Regierung bezifferte die Schäden durch Ernteausfälle auf umgerechnet rund 466 Millionen Mark.Im Nordwesten Nicaraguas drohte unterdessen bereits die nächste Naturkatastrophe.Dort stieß der Vulkan Cerro Negro Lava aus.Auch habe "Mitch" wieder an Stärke zugenommen und werde weiter zu heftigen Niederschlägen über Mittelamerika führen, teilte der Wetterdienst der USA mit.

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