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Keine Chance. Die spanischen Flughäfen waren, wie hier in Bilbao, bis zum Abend für den Luftverkehr geschlossen. Foto: dpa

© dpa

Panorama: Zehntausende Deutsche betroffen

Überall wurden Spanienflüge abgesagt – zahlreiche Streichungen auch in Tegel und Schönefeld

Auch Zehntausende Deutsche sind wegen des Streiks der spanischen Fluglotsten am Samstag gar nicht oder nur mit großer Verspätung gereist. Allein an den Flughäfen Schönefeld und Tegel wurden bis zum frühen Nachmittag 14 Starts und zwölf Landungen von Spanienflügen gestrichen. Betroffen waren in Tegel überwiegend Air Berlin und die spanische Fluggesellschaft Iberia, in Schönefeld der Billigflieger Easyjet. Nachdem die Fluglotsen am Nachmittag zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehrten, kam allmählich auch der Flugbetrieb wieder in Gang. Man werde die Spanienflüge sukzessive wieder aufnehmen, hieß es bei Air Berlin. Tui teilte mit, dass zumindest alle am gestrigen Sonnabend vorgesehenen Flüge nach Gran Canaria und Teneriffa noch in den Abendstunden stattfinden sollten. In Berlin-Tegel starteten mit jeweils rund achtstündiger Verspätung Maschinen zu beiden Zielen.

Besonders hart von Streik getroffen wurde Air Berlin, die in Palma de Mallorca ein Drehkreuz betreibt und Umsteigepassagiere zu zahlreichen Orten auf der iberischen Halbinsel befördert. „Wir haben zunächst bis 19 Uhr alle Spanienflüge abgesagt“, sagte eine Sprecherin am Samstag. Nach dem Flugstatus auf der Website des Unternehmens waren alleine in Palma 38 Starts und 35 Landungen von Air-Berlin-Maschinen gestrichen. Easyjet teilte mit, dass man bis Sonntag früh alle Flüge nach Spanien einschließlich der Kanarischen Inseln, Portugal und Marokko abgesagt hatte. Passagiere hätten die Möglichkeit, kostenlos umzubuchen oder sich den Flugpreis zurückerstatten zu lassen. Auch der irische Billigflieger Ryanair hatte am Samstag alle Spanien- und Portugalflüge gestrichen, darunter einen von Berlin-Schönefeld nach Malaga. Auch am Sonntag sei noch mit Streichungen und Verspätungen zu rechnen, da sich durch den Streik zahlreiche Flugzeuge und Besatzungen nicht an den vorgesehenen Einsatzorten befinden würden.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Main waren seit Beginn des wilden Streiks am Freitagabend 44 Flüge gestrichen worden. „Wir haben fast alle Spanienflüge gestrichen“, sagte auch ein Lufthansa-Sprecher. Vereinzelte Flüge hätten stattfinden können. Da man überwiegend Geschäftsreise-Destinationen ansteuere, sei man am Wochenende nicht so stark betroffen wie Airlines, die vorwiegend Touristen transportieren. Dennoch habe der Streik „erhebliche Auswirkungen“. Auch die spanische Fluggesellschaft Iberia sagte alle Flüge bis Sonntag sechs Uhr ab. Von den Langstreckenflügen aus Nord- und Südamerika, die sich am Samstagmorgen bereits auf dem Weg nach Europa befunden hatten, konnten fünf Maschinen trotz des Streiks in Madrid landen. Sieben weitere Flüge wurden nach Faro und Porto in Portugal umgeleitet.

Mehr als 8000 Gäste des Reiseveranstalters Tui warteten gestern in ihren Urlaubshotels auf die Rückflüge nach Deutschland und wurden von den Reiseleitern betreut. Auch die Gäste, die auf den Umsteigeflughäfen Las Palmas und Palma de Mallorca auf ihren Weiterflug warteten, wurden in Hotels untergebracht, teilte das Unternehmen mit. 5200 Urlauber wollten von zahlreichen deutschen Flughäfen gestern alleine mit Tui in den Spanienurlaub starten. Betroffene bekommen den Reisepreis erstattet oder können kostenlos umbuchen.

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