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Panorama: Zu wenig Paare machen sich über die juristischen Folgen der Ehe Gedanken

Viele Paare informieren sich nach Auffassung eines Fachanwalts für Familienrecht bei der Eheschließung zu wenig über die Rechtsfolgen der Ehe. Dies sei der häufigste Fehler und führe bei Trennung und Scheidung oft zu großen Problemen, sagte der Anwalt Holger Paul.

Viele Paare informieren sich nach Auffassung eines Fachanwalts für Familienrecht bei der Eheschließung zu wenig über die Rechtsfolgen der Ehe. Dies sei der häufigste Fehler und führe bei Trennung und Scheidung oft zu großen Problemen, sagte der Anwalt Holger Paul. Der Fachanwalt empfahl, einen Ehevertrag abzuschließen. "Es muss ganz klar gesagt werden - so wird es gemacht bei Vermögen, Rente und Unterhalt. In guten Zeiten muss geklärt werden, was passiert, wenn es schief geht." Beide Partner sollten sich schon vor der Hochzeit über Vermögensverhältnisse und den Verdienst des anderen informieren. "Manchmal bin ich sprachlos - Frauen wissen nach 20 Jahren Ehe nicht, wie viel der Mann verdient und wo das Geld ist."

Frauen können bei einer Scheidung schnell übervorteilt werden, warnte der Rechtsexperte. Allerdings zahlten 70 Prozent der Männer anstandslos ihren Unterhalt, etwa zehn bis 20 Prozent machten gelegentlich Probleme, und nur eine Minderheit verweigere sich. In den seltenen Fällen aber, in denen Frauen Unterhalt leisten müssten, sei es umgekehrt - "die Frauen wollen nicht zahlen", sagte Paul.

Väter kümmerten sich heute nach einer Trennung viel mehr um den Nachwuchs als vor zehn oder 20 Jahren.

Im vergangenen Jahr endeten in Deutschland mehr Ehen als je zuvor vor dem Scheidungsrichter. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurde mit 192 438 Scheidungen ein neuer Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 1950 erreicht. Im Vergleich zu 1997 nahmen die Scheidungen um 2,5 Prozent zu. Zu Beginn des Jahres 1998 gab es 18,8 Millionen Ehen.

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