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DIHK-Umfrage: Industrie investiert im Ausland

Die deutsche Industrie setzt in diesem Jahr wieder stärker auf Auslandsmärkte. Das belegt eine bislang unveröffentlichte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter rund 9 000 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes.

Danach wollen 44 Prozent der deutschen Industrieunternehmen im laufenden Jahr im Ausland investieren. In den Krisenjahren 2008 und 2009 war der Anteil jeweils zurückgegangen auf zuletzt 40 Prozent.

„Die Stimmung der Wirtschaft verbessert sich zusehends, das zeigen jetzt auch die Auslandsinvestitionspläne deutscher Unternehmen“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann dem „Handelsblatt“. 2009 planten nicht nur weniger Unternehmen Auslandsinvestitionen. Diejenigen, die investierten, schraubten die Umfänge auch zurück. So hoch wie vor der Krise ist die Dynamik zwar noch nicht, aber die Investitionspläne sind da. Vor allem China zieht so viele deutsche Investitionen an wie kein anders Land: 37 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent) der Unternehmen wollen im Reich der Mitte investieren.

Doch nicht nur China, auch andere asiatische Länder gewinnen an Anziehungskraft: Gegenüber dem Vorjahr nimmt der Anteil der Industrieunternehmen, die im übrigen Asien Investitionen planen, um vier Prozentpunkte auf 26 Prozent zu. „Als Vorteil erweist sich für diese Länder, dass sie nicht der Ausgangspunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise gewesen sind – vielmehr hat die Krise ihre Reputation als Wachstumsmärkte gesteigert“, kommentiert der DIHK. Zugleich hätten diese Schwellenländer wichtige wirtschaftspolitische Reformen vorgenommen, ihre Auslandsverschuldung verringert und für einen stabilen Bankensektor gesorgt.

Mehr als die Hälfte aller Firmen (56 Prozent) wollen außerhalb des Heimatmarktes Kundendienst und Vertrieb aufbauen und so bestehende Märkte sichern. Das Motiv, aus Kostengründen im Ausland zu investieren, rückt laut DIHK dagegen in den Hintergrund. Nur 28 Prozent nennen diesen Grund. doh/som (HB)

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