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Die Investitionsbank Berlin will unter anderem den Wohnungsbau in der Stadt fördern.

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Investitionsbank Berlin: Investoren verschmähen Fördergelder

Die Investitionsbank Berlin (IBB) macht weniger Gewinn. Der Grund: In wirtschaftlich guten Zeiten fällt es ihr schwer, ihre Förderkredite loszuwerden.

Von Carla Neuhaus

Wirtschaftlich gute Zeiten sind harte Zeiten für Förderbanken. Das gilt vor allem dann, wenn die Zinsen so niedrig sind wie derzeit. Denn dann fällt es Instituten wie der Investitionsbank Berlin (IBB) besonders schwer, Investoren und Unternehmer mit günstigen Krediten zu locken. Warum sollten die auch einen Förderkredit beantragen, wenn sie sich bei den Geschäftsbanken zu niedrigen Konditionen Geld leihen können? „Wir stehen in einem scharfen Wettbewerb“, sagt Jürgen Allerkamp, seit vergangenem Jahr Chef der IBB. An sich wäre diese Entwicklung nicht weiter schlimm – würde das Land Berlin mit den Förderkrediten nicht eigene Interessen verfolgen.

So hat die IBB erst vor einem Jahr einen Fonds für den Wohnungsneubau aufgelegt. 320 Millionen Euro ist er schwer. Mit dem Geld will die Förderbank Immobilienkredite finanzieren, um günstigen Wohnraum in der Stadt zu schaffen. Der Deal: Die Investoren bekommen einen Kredit zu besonders günstigen Konditionen – verpflichten sich aber, die Wohnungen zunächst maximal für 6,50 Euro netto kalt pro Quadratmeter zu vermieten. Weil die klassischen Immobilienkredite derzeit aber so billig sind, geht diese Rechnung bislang nicht auf. Nur 12 Millionen Euro haben Investoren im vergangenen Jahr aus dem Fonds abgefragt. Dabei wollte die IBB jährlich 64 Millionen Euro verteilen. Jetzt wollen die Banker daher nachjustieren und die Anreize für die Investoren verbessern.

Die vertrackte Situation der Förderbank zeigt sich auch in den Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Sowohl im Bereich der Immobilien- und Stadtentwicklung als auch in der Wirtschaftsförderung ist das Neugeschäft gesunken. Unter dem Strich hat die IBB einen Gewinn in Höhe von 25,9 Millionen Euro gemacht – zehn Millionen Euro weniger als im Vorjahr. IBB-Chef Allerkamp ist dennoch zufrieden. „Wir haben in einem schwierigen Umfeld ein achtbares Ergebnis erzielt“, sagt er.

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