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Wirtschaft: 1:0 für den Freihandel (Kommentar)

Gesundheit ist eine feine Sache. Das finden zweifellos auch die Amerikaner, Kanadier, Mexikaner und all die anderen Bewohner der sogenannten "Miami"-Staaten, die gentechnisch veränderte Produkte ins Ausland verkaufen.

Gesundheit ist eine feine Sache. Das finden zweifellos auch die Amerikaner, Kanadier, Mexikaner und all die anderen Bewohner der sogenannten "Miami"-Staaten, die gentechnisch veränderte Produkte ins Ausland verkaufen. Unter einem klitzekleinen Vorbehalt allerdings: Gesundheit darf möglichst nicht zu Lasten des Handels gehen. Darum haben allen voran die Amerikaner verbissen darum gekämpft, dass sich das Biosafety-Protokoll, das erstmals den grenzüberschreitenden Handel mit gentechnisch veränderten Organismen regelt, auf die Umwelt beschränkt. Herausgekommen ist nicht mehr als eine "good-will"-Erklärung: Das Protokoll schreibt zwar fest, dass ein Land die Einfuhr transgener Produkte verbieten kann, wenn ihr die Sache nicht ganz geheuer erscheint. Andererseits haben sich Europa und die Entwicklungsländer darauf eingelassen, das Biosafety-Protoll und damit die Belange von Umwelt und Gesundheit den Regeln der WTO unterzuordnen. Dem von den Europäern so stolz präsentierten Vorsorgeprinzip wird dadurch die Kraft genommen. Länder, die künftig die Einfuhr genetisch veränderter Sojabohnen ablehnen, werden sich den Vorwurf des Protektionismus gefallen lassen müssen. Und schon jetzt werden die Europäer als "Hysteriker" beschimpft, da sie sich sträuben, Gentomaten zu essen - obwohl noch niemand daran gestorben ist. Aber muss erst jemand schwer erkranken, bevor etwas geschieht?

Maren Peters

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