zum Hauptinhalt

Wirtschaft: 117 000 Fachkräfte gesucht

Wirtschaft setzt auf Ältere, Frauen und Migranten

Berlin - Es wird knapp. Mehr als 117000 so genannte Mint-Fachkräfte fehlen der deutschen Wirtschaft. Damit sind Akademiker gemeint, die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik studiert haben. Alleine im Februar hat sich die Fachkräfte-Lücke um 21 000 Personen vergrößert. Das ergab eine im Auftrag von Arbeitgeberverbänden erstellte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. „Unternehmen finden keine qualifizierten Mitarbeiter, Aufträge können nicht angenommen werden und massive Wertschöpfungsverluste sind schon heute die hässliche Realität“, sagte Barbara Dorn aus dem Vorstand der Initiative „Mint Zukunft schaffen“.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall, der die Firmen aus der Metall- und Elektroindustrie repräsentiert, schlägt diverse Maßnahmen vor. „Wir müssen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig länger im Betrieb halten“, sagte Gabriele Sons, die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes. Nach ihren Angabe habe die Metallfirmen in den vergangenen zehn Jahren deutlich mehr Ältere eingestellt. So sei die Zahl der Mitarbeiter über 60. von 85 000 auf 153 000 gestiegen. Insgesamt beschäftigen die Metall- und Elektrofirmen hierzulande rund 3,5 Millionen Mitarbeiter.

Auch die Ausländerpolitik muss Sons zufolge helfen. Sie forderte die Herabsenkung der Gehaltsgrenze von derzeit 66000 Euro, die ausländische Spezialisten nachweisen müssen, damit sie in Deutschland arbeiten dürfen, um rund ein Drittel. Schließlich müsse die Ausbildung verbessert werden. Das IW schlägt deshalb vor, dass bis zum Abitur für alle Schüler zwei naturwissenschaftliche Fächer Pflicht sein sollen. sip

sip

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false