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Wirtschaft: 200 Millionen Telekom-Papiere kommen bei der dritten und größten Platzierung an die Börse

Privatanleger sollen bevorzugt werden - Gezeichnet werden können die Aktien auch direkt über das Internetro Der Bund wird Ende Mai bei der dritten und bislang größten Platzierung von Telekom-Aktien nach 1996 und 1999 (DT2) bis zu 230 Millionen Aktien vor allem an Privatanleger abgegeben. Bis zu 12,5 Milliarden Euro soll die Emission einspielen.

Privatanleger sollen bevorzugt werden - Gezeichnet werden können die Aktien auch direkt über das Internetro

Der Bund wird Ende Mai bei der dritten und bislang größten Platzierung von Telekom-Aktien nach 1996 und 1999 (DT2) bis zu 230 Millionen Aktien vor allem an Privatanleger abgegeben. Bis zu 12,5 Milliarden Euro soll die Emission einspielen. Da die Aktien aus den Beständen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt stammen, wird der Bund knapp acht Milliarden Euro erhalten. Den Rest von rund 4,5 Milliarden Euro hat die KfW schon bei der Übernahme der Papiere in der Phase seit 1996 überwiesen.

Zum ersten Mal werden die Aktien bei DT3 global gestreut und auch an Anleger in Euroland, Großbritannien, der Schweiz, Dänemark und Norwegen sowie in die USA, nach Kanada und Japan gehen. Wie bei den bisherigen Börsengängen soll es Kaufanreize geben: Hierzulande bekommen Frühzeichner einen Abschlag von bis zu fünf Prozent auf den Emissionspreis, der sich am Kurs der Telekom-Aktie am 29. Mai orientiert. Dazu soll es für alle Anleger pro zehn gezeichneter Aktien eine Bonusaktien geben, wenn sie die Aktien mindestens bis Ende 2001 halten.

Die genauen Daten der Emission werden Bund, Telekom und KfW in den nächsten Tagen bekannt geben. Fest steht aber schon, dass die Zeichnungsfrist am 31. Mai beginnt. Bis 9. Juni läuft die Frühzeichner-Phase. Spätestens am 16. Juni werden die Bücher geschlossen. Gezeichnet werden können die Aktien auch direkt über das Internet. Auf der Homepage von T-Online wird ein entsprechendes Portal eingerichtet. Am 19. Juni sollen die DT3-Aktien das erste Mal in den Handel einbezogen werden. Anleger in Europa müssen mindestens 25 Aktien zeichnen, Interessenten in Übersee mindestens 50. Unklar ist noch der Zuteilungsschlüssel, falls das Angebot überzeichnet wird. Ein Losverfahren wird es allerdings nach Angaben von Ministerialdirigent Eberhard Rolle vom Bundesfinanzministerium nicht geben.

Eindeutig im Mittelpunkt stehen nach Angaben von Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick auch bei DT3 die Privatanleger. Gleichzeitig will die Telekom die Anleger bevorzugen, die beim Börsengang von T-Online nur zum Teil oder gar nicht zum Zuge gekommen sind. Sie erhalten einen Gutschein, der sie zum bevorrechtigten Bezug der DT3-Aktien berechtigt. Mindestens 500 Millionen Euro wird der Bund für die Kaufanreize und Bonusaktien bei der Emission ausgeben. Durch die Belohnung für eine längere Haltezeit der Aktien sollen "Zocker" abgeschreckt werden.

Ausschlaggebend für die Emission in dieser Größenordnung ist für Bund, KfW und Telekom, wie am Montag in Frankfurt versichert wurde, ausschließlich die Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes. "Es gibt keine vom Haushalt getriebenen zahlenmäßigen Vorgaben", sagte KfW-Chef Hans Reich. Auch die Entwicklung des Aktienkurses der Telekom, der seit Jahresanfang von rund 100 auf gestern gut 57 Euro abgerutscht ist, ist angeblich nicht relevant.

Derzeit liegen noch 43,4 Prozent der Anteile direkt beim Bund, 21,6 Prozent sind bei der bundeseigenen KfW "geparkt", rund 25 Prozent halten Privat-Anleger und etwa zehn Prozent große institutionellen Anleger. Die jetzt geplante Emission steht für 6,6 Prozent der Telekom-Anteile.Mehr zum Börsengang der Telekom:

ro

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