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Bis zu 2500 Jobs stehen beim Maschinenbauer Voith auf der Kippe. (Archivbild)

© Stefan Puchner/dpa/Archiv

Update

2500 Stellen von „Anpassungen“ betroffen: Maschinenbauer Voith will fast jeden zehnten Job streichen

Das Familienunternehmen aus Heidenheim will mit Blick auf den Weltmarkt die „Zukunft in die eigenen Hände nehmen“. Etwa 2500 Angestellte sollen demnach diesen Weg nicht mehr mitgehen.

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Beim schwäbischen Maschinen- und Anlagenbauer Voith könnte gut ein Zehntel der Mitarbeiter den Job verlieren. Man prüfe Anpassungen bei Organisationsstrukturen und Belegschaft im Rahmen einer strategischen Weiterentwicklung, teilte das Familienunternehmen aus Heidenheim an der Brenz mit.

„Im Rahmen der Anpassungen wird eine Reduzierung von bis zu 2500 Stellen erwartet“, hieß es weiter. Konkrete Entscheidungen zu Standorten oder Bereichen liegen den Angaben zufolge noch nicht vor.

Allerdings nehme Deutschland bei den Überlegungen eine Schlüsselrolle ein. Zwar verfüge der Standort über technologische Kompetenz und Innovationskraft, gleichzeitig gebe es strukturelle Probleme.

Genannt wurden vom Unternehmen aus dem Osten Baden-Württembergs insbesondere hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe regulatorische Anforderungen und ein hoher bürokratischer Aufwand.

In den kommenden Wochen prüfe man Optionen, die gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern diskutiert und bewertet werden sollen. Der erwartete Stellenabbau beschreibe „einen globalen Rahmen und stellt keine Aussage über bestimmte Standorte, Bereiche oder Funktionen dar“. 

Mittelständler schrieb zuletzt rote Zahlen

Der exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Südwesten. Voith hat seinen Stammsitz im schwäbischen Heidenheim an der Brenz. Im Stammland hat der Konzern noch weitere Werke.

Mitarbeiter der Firma Voith Turbo in Heidenheim an der Brenz im Dezember 2010 mit einem Schiffsantrieb.

© dpa/Stefan Puchner/Archiv

Darüber hinaus ist Voith in Bayern, NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit Standorten vertreten. Für den Mittelständler arbeiten weltweit rund 22.000 in mehr als 60 Ländern.

Der Konzern mit seinen drei Bereichen Hydro, Paper und Turbo hatte zuletzt wegen der Konjunkturflaute rote Zahlen geschrieben. Im Geschäftsjahr 2023/24 sackte das Konzernergebnis auf minus 247 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz fiel auf 5,23 Milliarden Euro.

Die Zahlen für das im September abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 liegen bislang nicht vor. Vor einem Jahr hatte der Technologiekonzern noch mit einer Verbesserung bei Umsatz und Gewinn gerechnet. 

„Voith steht vor großen Herausforderungen auf dem Weltmarkt. Wir können langfristig nur dann bestehen und wachsen, wenn wir unsere Zukunft in die eigenen Hände nehmen können“, wird Vorstandschef Dirk Hoke in einer Mitteilung zitiert.

Bei den Anpassungen geht es demnach unter anderem darum, Prozesse zu vereinfachen, Entscheidungswege zu verkürzen und gezielt in Zukunftsfelder zu investieren, die die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern. Dazu zählt Hoke das profitable Service- und Digitalgeschäft, globale Wachstumsregionen sowie neue Technologien. (dpa)

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