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Wirtschaft: 3 D FÜR ZU HAUSE

Es ist einmal wieder das Henne-und-Ei-Problem: Wenn es die passenden Inhalte in 3 D nicht gibt, kaufen die Kunden keine teuren 3-D-fähigen Fernseher. Wenn aber niemand die entsprechenden TV-Geräte besitzt, werden auch keine Filme für das Kino zu Hause in 3 D produziert.

Es ist einmal wieder das Henne-und-Ei-Problem: Wenn es die passenden Inhalte in 3 D nicht gibt, kaufen die Kunden keine teuren 3-D-fähigen Fernseher. Wenn aber niemand die entsprechenden TV-Geräte besitzt, werden auch keine Filme für das Kino zu Hause in 3 D produziert. Doch in diesem Jahr hat das dreidimensionale Fernsehen die kritische Schwelle womöglich überschritten, an der es für Produzenten und Nutzer interessant wird. Möglich machte dies unter anderem der Blockbuster Avatar, der ein überzeugendes 3-D-Erlebnis im Kino lieferte, oder auch der Animationsfilm Konferenz der Tiere. Nun soll die dreidimensionale Bildtechnik auch ins Wohnzimmer einziehen. In den ersten neun Monaten 2010 wurden in Deutschland bereits mehr als 50 000 neue 3-D-Fernseher verkauft, ermittelten die Marktforscher der GfK. Gefragt sind auch Blu-Ray-Player, die 3-D-Filme abspielen können. Allerdings fehlen die passenden Inhalte noch, konstatiert die GfK. „Die Kunden sind dennoch optimistisch, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird.“ Das jedenfalls bestätigen die Verkaufszahlen: Nach Angaben der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik gfu war jeder achte verkaufte Großbildfernseher im Weihnachtsgeschäft ein 3-D-Gerät. Im Schnitt gaben die Kunden dafür 1500 Euro aus. 2011 sollen es dann bereits 550 000 verkaufte Geräte sein. Und der Hightech-Verband Bitkom prognostiziert, dass bis 2015 mit acht Millionen verkauften Geräten in jedem fünften Haushalt in Deutschland ein 3-D-Fernseher stehen wird. Wer 3-D-Filme auf dem TV-Gerät sehen will, benötigt dafür nach wie vor eine spezielle Brille. In der Regel setzen die Hersteller auf die Shutter-Technik. Dabei werden in schneller Folge hoch aufgelöste Bilder jeweils für das rechte und das linke Auge ausgesendet. Das menschliche Hirn setzt die Bilder zu einer räumlichen Darstellung zusammen. Forscher etwa am Fraunhofer Institut HHI in Berlin arbeiten zwar bereits seit längerem an einer 3-D-Technologie, die ohne eine Brille auskommt. Bis eine dieser Techniken marktreif ist, dürfte es nach Schätzung von Experten allerdings noch mindestens fünf Jahre dauern. vis

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