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Wirtschaft: 4000 Jobs bei Walter Bau gehen verloren

München - Das Amtsgericht Augsburg hat am Freitag erwartungsgemäß das Insolvenzverfahren über den Baukonzern Walter Bau eröffnet. Gleichzeitig seien Teile des inländischen Baugeschäfts in die beiden Gesellschaften Dywidag SF und Dywidag Bau überführt worden, teilte Walter Bau mit.

München - Das Amtsgericht Augsburg hat am Freitag erwartungsgemäß das Insolvenzverfahren über den Baukonzern Walter Bau eröffnet. Gleichzeitig seien Teile des inländischen Baugeschäfts in die beiden Gesellschaften Dywidag SF und Dywidag Bau überführt worden, teilte Walter Bau mit. Beide gehören zum österreichischen Baukonzern Strabag. Mit der Insolvenz gehen mittelfristig rund 4000 der insgesamt 9800 Stellen im Konzern verloren.

Die zum Walter-Bau-Konzern zählende Walter Bau AG hatte im Februar Insolvenz angemeldet. Der Zusammenbruch zog auch die Insolvenzen mehrerer Tochterunternehmen nach sich.

Ein Teil der Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren, kann zur Überbrückung zunächst in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. Sie erhalten von der Bundesagentur für Arbeit sechs Monate lang 80 Prozent ihres bisherigen Nettolohns.

„Die Löhne der Mitarbeiter bei Dywidag Bau (Strabag) bezahlt ab 1. April die Strabag“, sagte ein Walter-Bau-Sprecher dem Tagesspiegel. Damit sei faktisch klar, dass der österreichische Baukonzern den Zuschlag zum Kauf der Kernstücke von Walter Bau erhalten werde. Der Gläubigerausschuss, der am kommenden Mittwoch zusammentritt, muss den entsprechenden Vorschlag von Insolvenzverwalter Werner Schneider aber noch genehmigen. In dem zwölfköpfigen Gremium sitzen Vertreter der Gläubigerbanken, Arbeitnehmer, Lieferanten sowie Vertreter des Pensionsvereins und der Bundesagentur für Arbeit.

„Es würde mich überraschen, wenn die Strabag den Zuschlag nicht bekäme“, sagte ein Bankenvertreter dem Tagesspiegel. Ein anderer Banker rechnet damit, dass es noch einige Nachfragen zum geplanten Geschäft mit der Strabag geben wird. Er kritisierte, dass Schneider die Gläubiger nicht ausreichend über die Sachlage informiert habe. Die Gläubiger rechnen nicht damit, dass Konkurrent Bilfinger Berger, der in letzter Minute noch ein Angebot vorgelegt hatte, noch zum Zug kommen wird.

Nicole Huss

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