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Wirtschaft: ABB: Wechsel an der Spitze des Elektrotechnikkonzerns

An der Konzernspitze des schwedisch-schweizerischen Elektrotechnikkonzerns ABB kommt es zu einem unerwarteten Wechsel. Der Schwede Jörgen Centerman (48), bislang Chef der ABB Automation, löst am 1.

An der Konzernspitze des schwedisch-schweizerischen Elektrotechnikkonzerns ABB kommt es zu einem unerwarteten Wechsel. Der Schwede Jörgen Centerman (48), bislang Chef der ABB Automation, löst am 1. Januar Konzernchef Göran Lindahl ab. Nach 30 Jahren bei der ABB, 15 Jahren im Management und vier Jahren als Konzernchef sei es an der Zeit, das Zepter an eine jüngere Riege abzugeben, sagte Lindahl (55) zu seinem Rücktritt am Mittwoch in Zürich. Er bleibt Mitglied des Verwaltungsrates.

Analysten in Zürich zeigten sich von dem Wechsel überrascht, bedachten den neuen Mann aber mit Vorschusslorbeeren: Centerman genieße hohes Ansehen, hieß es. Die ABB Automation ist der größte Geschäftsbereich der ABB. Centerman sei der richtige Mann, um ABB in die Ära der Informationstechnik-Innovationen zu führen und die Expansion in Bereichen voran zu treiben, die stark auf Forschung gründen, sagte der Verwaltungsratspräsident Percy Barnevik. Centerman studierte in Schweden Elektrotechnik und stieß 1976 zur damaligen Asea. Neun Jahre später übernahm er die Leitung von Asea Singapore. Nach der Fusion von Asea und Brown Boveri zu ABB ging Centerman 1988 für zwei Jahre nach Mannheim, danach in die USA.

Nachfolger Centermans an der Spitze der ABB-Sparte Automation wird der 43-jährige Jouko Karvinen, bisher Business Area Manager der Automation Power Products.

Lindahl konnte zu seinem Abschied noch einmal gute Zahlen vorlegen. In den ersten neun Monaten 2000 sei der Reingewinn trotz rückläufigem Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar (2,94 Milliarden Mark) gesteigert worden, berichtete er. Der Umsatz sei um acht Prozent auf 15,98 Milliarden Dollar gesunken. Im Gegensatz zum Umsatz sei der Auftragseingang des schwedisch-schweizerischen Unternehmens um sechs Prozent auf 19,39 Milliarden Dollar gestiegen. Mit rund 49 Prozent nahmen die Aufträge in der Sparte Öl und Gas am stärksten zu. Auch für das gesamte Jahr zeigte sich die Konzernspitze ausgesprochen zuversichtlich. Das Wachstum des Auftragseingangs werde in etwa dem der ersten drei Quartale entsprechen. Der Umsatz dürfte (in Lokalwährungen gerechnet) die Vorjahreszahlen übertreffen. Bestätigt wurden die bereits früher genannten langfristigen Ziele von einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von sechs bis sieben Prozent in den Jahren 2000 bis 2003 und einer Umsatzrendite von zwölf Prozent bis ins Jahr 2003.

Lindahl bekräftigte, ABB wolle seine Expansionsstrategie im Bereich Hightech-Produkte weiter verfolgen. Zu diesem Zweck sollen die wachstumsstarken und margenintensiveren Aktivitäten verstärkt werden. Per Jahresende beschäftigte ABB weltweit 162 181 (Jahresende 1999: 164 154) Mitarbeiter.

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