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ABN Amro: Deutsche Bank kauft in Holland ein

Die Deutsche Bank bleibt weiter auf Einkaufstour bei der angeschlagenen Konkurrenz. Nach zähen Verhandlungen ist nun die Übernahme von Teilen der verstaatlichten ABN Amro in trockenen Tüchern.

Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, sagte ein Deutsche-Bank-Sprecher in Frankfurt am Main. Wie ABN Amro mitteilte, beträgt der Kaufpreis 700 Millionen Euro. Eingeschlossen sei eine Ausfallgarantie für Kredite in Höhe von 75 Prozent. Das Geschäft soll im Frühjahr 2010 abgeschlossen werden. Für ABN ergäben sich einschließlich der Kosten für die Kreditabsicherung Belastungen von 800 bis 900 Millionen Euro. Um diese auszugleichen, habe der niederländische Staat eine Kapitalspritze zugesagt.

Im Wesentlichen hat es die Deutsche Bank auf die Mittelstandsbank Hollandsche Bank-Unie (HBU) abgesehen, um damit einen starken Auftritt im niederländischen Firmenkundengeschäft zu bekommen. Die 1400 Mitarbeiter der HBU betreuen 35 000 Kunden.  Schon Mitte vergangenen Jahres hatten die Frankfurter die Übernahme festgezurrt. Die Finanzkrise machte den Deutschen jedoch einen Strich durch die Rechnung: Der niederländische Staat musste ABN Amro und sein Schwesterinstitut Fortis auffangen. In der Folge platzte der Verkauf trotz monatelanger Nachverhandlungen.

Der niederländische Staat wollte lieber ein starkes nationales Institut aus beiden Banken inklusive der HBU schmieden. Die EU-Wettbewerbshüter, die Staatshilfen für ABN und Fortis genehmigen müssen, brachten mit einem Ultimatum neuen Schwung in die Verhandlungen. Sie machten den Verkauf der Mittelstandsbank HBU zur Auflage für die geplante Verschmelzung von ABN Amro mit dem niederländischen Teil von Fortis. dpa

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