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Wirtschaft: Absage an Regulierungen im Gesundheitswesen - Neuer Exportrekord

Die deutschen Arzneimittelhersteller fordern mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen. "Die Budgets sind gescheitert", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Patrick Schwarz-Schütte, vor der Mitgliederversammlung am Dienstag in Berlin.

Die deutschen Arzneimittelhersteller fordern mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen. "Die Budgets sind gescheitert", sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), Patrick Schwarz-Schütte, vor der Mitgliederversammlung am Dienstag in Berlin. Alle Erfahrungen zeigten, dass wettbewerbliche Systeme eher geeignet seien, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, als unflexible Regulierungssysteme, sagte der VFA-Vorsitzende.

Unterdessen deutet in der Branche alles auf einen neuen Exportrekord hin. Bis einschließlich Oktober stieg der Export der Arzneimittelhersteller gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast acht Prozent auf 23,15 Milliarden Mark. Im gleichen Zeitraum kletterte der Exportüberschuss auf 10,19 Milliarden Mark - eine Steigerung von 14,1 Prozent. Damit wurde allein in den ersten zehn Monaten 1999 fast das Vorjahresergebnis von 10,76 Milliarden Mark erreicht.

Der deutsche Apothekenmarkt legte im vergangenen Jahr um gut sechs Prozent auf 28,84 Milliarden Mark (zu Herstellerabgabepreisen) zu. Die abgesetzte Menge blieb mit einem Plus von 0,3 Prozent fast unverändert. Mit 0,8 Prozent habe die Preisentwicklung in etwa im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung gelegen, sagte Schwarz-Schütte. Der VFA-Vorsitzende warnte allerdings davor, daraus abzuleiten, dass "alles im Lot" sei. Deutschland liege im europäischen Vergleich zwar im Mittelfeld, aber hinter der Marktentwicklung etwa in Großbritannien und den USA. Die glänzenden Außenhandelszahlen seien nicht zuletzt wegen des Wachstums in Nordamerika und dem schwachen Euro erzielt worden. Im internationalen Vergleich bewege sich Deutschland allenfalls im Durchschnitt.

Mit den Strategien der Vergangenheit könne die Zukunft nicht erfolgreich gemeistert werden, sagte Schwarz-Schütte. Neben den Unternehmen müssten sich auch die Volkswirtschaften den Veränderungen stellen und innovativen Branchen zukunftsfähige Rahmenbedingungen bieten. Darüber hinaus forderte er, bei bestimmten Medikamentengruppen den Eigenanteil zu erhöhen. "Wir müssen zu einer Neuabgrenzung von Solidarität und Eigenverantwortung" kommen." Es müsse darüber nachgedacht werden, zur Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen andere Einkommensarten einzubeziehen. "Der Wachstumsmarkt Gesundheit darf nicht nur von der Entwicklung des Arbeitseinkommens in Deutschland abhängen", sagte der VFA-Vorsitzende.

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