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Absatzeinbrüche: Conti will zwei Werke schließen

Letzter Ausweg: Der Autozulieferer Continental will mit Werksschließungen auf die Absatzeinbrüche reagieren.

Bereits Ende des Jahres soll die Produktion in Hannover-Stöcken enden, wo 780 Beschäftigte Lkw-Reifen herstellen. Im Reifenwerk Clairoix/Frankreich mit gut 1100 Mitarbeitern ist im März 2010 Schluss. Nach eigenen Angaben wird Conti in diesem Jahr 15 Millionen Pkw- und 1,7 Millionen Lkw-Reifen weniger verkaufen als 2008. Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der IG BCE, reagierte empört auf die Ankündigung und forderte die Einberufung von Aufsichtsrat und Wirtschaftsausschuss. Mit „kurzsichtiger Hektik“ schade der Vorstand dem Unternehmen und der Belegschaft.

Für die Stilllegung der Werke gebe es im Übrigen „keine tragfähige Grundlage“. Die aktuelle, konjunkturelle Krise sei „mit arbeitsmarktpolitischen und tarifpolitischen Instrumenten zu bewältigen“. Schmoldt forderte zugleich die Banken auf, ihre Vorstellungen über die Zukunft von Continental und Schaeffler vorzulegen. Die IG BCE werde nicht hinnehmen, „dass die im Kern gesunde Unternehmensgruppe“ wegen Verzögerungen der Banken in Gefahr gerate. Die Schaeffler-Familie bat derweil in einem Schreiben an die Mitarbeiter um Geduld. Man sei dabei, in Gesprächen mit Banken und möglichen Investoren ein Konzept für die hochverschuldete Gruppe zu erstellen. Ein überzeugender Sanierungsplan ist Voraussetzung für Staatshilfe.

Die Schweinfurter IG Metall und der regionale DGB preschten am Mittwoch mit einem Konzept vor. Danach sollten bis zu 50 Prozent von Schaeffler den Banken gehören, knapp 25 Prozent der Familie und der Rest über eine Stiftung der Belegschaft und dem Staat. alf

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