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Absatzkrise: Conti stoppt Reifenproduktion

Die Kurzarbeit-Pläne des Autozulieferers Continental werden konkret. Bereits in dieser Woche sind rund 1000 Mitarbeiter in der Reifenherstellung davon betroffen. Wie viele Beschäftigtefolgen, ist noch "im Fluss".

Wegen des kriselnden Automarkts stoppt Autozulieferer Continental am Mittwoch und Donnerstag einen Teil seiner Reifenproduktion in Hannover. Wie die in Hannover erscheinende "Neue Presse" unter Berufung auf konzernnahe Kreise berichtet, müssen ab Donnerstag dann rund 1000 Mitarbeiter der Materialvorbereitung und der Lkw-Reifensparte im Werk Stöcken kurzarbeiten.

Die Maßnahme dauert demnach bis 23. Dezember. Die Weihnachtsferien bis zum 1. Januar würden dann wie vertraglich vereinbart über Überstundenausgleich gegengerechnet. Laut dem Blatt hat Continental für das erste Halbjahr 2009 erneut Kurzarbeit angemeldet. In welchem Zeitraum und an welchen Standorten genau die Produktion ruhen soll, werde noch entschieden, hieß es.

Bereits am Wochenende hatte ein Konzernsprecher Medienberichte bestätigt, denen zufolge das Unternehmen aufgrund von Absatzproblemen Kurzarbeit plant. Je nach Standort und Situation werde diese von wenigen Tagen bis zu einigen Wochen dauern. Die Zahl der Beschäftigten, die davon in Deutschland betroffen sind, nannte der Sprecher nicht. "Das ist jetzt alles im Fluss."

Rund 5000 Leiharbeiter müssen gehen

Angesichts der Konjunkturschwäche in der Autobranche baut Conti Stellen für Leiharbeiter ab, verlängert die Betriebsferien zum Jahresende und baut Urlaubs- und Arbeitszeitkonten ab. Bis zum Jahresende sollen weltweit rund 5000 Leiharbeitsplätze gestrichen werden, wie Conti im Oktober angekündigt hatte. Damit ist etwa jeder zweite Leiharbeiter betroffen.

Der Autozulieferer, der vor der Übernahme durch das fränkische Familienunternehmen Schaeffler steht, bekam die Konjunkturabschwächung in der Branche massiv zu spüren. Der Gewinn brach im dritten Quartal massiv ein. (sf/AFP/dpa)

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