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Angriff abgewehrt. Eine Firewall schützt den Computer vor Angriffen von außen. Foto: dpa

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Wirtschaft: Abwehrkräfte für den Rechner

Die meisten Programme sind empfehlenswert/ Gratis-Firewall von Windows leistet oft mehr als die teuren Sicherheitspakete

Von Carla Neuhaus

Sie heißen Brain, Peachy oder Iloveyou: Abgesehen von ihren Namen sind Computerviren alles andere als harmlos. Sie können das Rechnersystem verlangsamen oder komplett lahmlegen und Daten beschädigen oder löschen. Wie die Statistikbehörde Eurostat kürzlich mitteilte, haben sich 2009 und 2010 mehr als 30 Prozent der europäischen Internetnutzer einen Computervirus eingefangen.

Um Angriffe von außen abzuwehren, brauchen Nutzer eine gute Sicherheitssoftware. Die Stiftung Warentest hat 13 kostenpflichtige Sicherheitspakete und vier kostenlose Virenschutzprogramme getestet.

Der Unterschied: Sicherheitsprogramme enthalten zusätzlich zum Virenschutz auch eine Firewall. Sie schützt den Computer vor Hackerangriffen und Schadprogrammen von außen. Außerdem überwacht sie den Datenverkehr zwischen Rechner und Internet und verhindert so zum Beispiel, dass ausgespähte Daten weitergeleitet werden.

Der Virenschutz hingegen dient dazu, Schadprogramme aufzuspüren, die sich bereits auf dem Computer befinden, und sie anschließend unschädlich zu machen. Er besteht aus einem Virenscanner und einem Wächterprogramm. Der Scanner durchsucht die Festplatte oder ausgewählte Dateiordner in festgelegten Zeitabständen nach Schädlingen. Das Wächterprogramm läuft permanent im Hintergrund. Es durchsucht alle Daten, die neu auf den Rechner kopiert worden sind und überwacht, ob sich Programme verdächtig verhalten.

Wer nur den reinen Virenschutz braucht, weil sein Betriebssystem bereits eine gute integrierte Firewall hat, kann bedenkenlos auf die kostenlosen Programme zurückgreifen. Sie sind im Test alle „gut“ oder „befriedigend“. Den besten Gratis-Virenschutz bietet Avira AntiVir.

Als bestes Sicherheitspaket hat im Test Bitdefender Internet Security abgeschnitten, das die Note „gut“ erhielt. Laut dem Urteil der Tester lässt es sich gut handhaben. Zudem kann die Software auch neue Schädlinge schnell erkennen, weil sie regelmäßig aktuelle Virenprofile über das Internet erhält und mit den Dateien auf dem Computer abgleicht.

Wer das Betriebsystem Windows 7 verwendet, kann nach Aussage der Warentester bedenkenlos die mitgelieferte Windows Firewall nutzen. In vielen Fällen schneidet sie sogar besser ab als die im Sicherheitspaket enthaltene Firewall. Selbst die Firewall, die im Sicherheitspaket Bitdefender, dem Testsieger, integriert ist, ist etwas anfälliger als die Windows-Variante. Deshalb rät die Stiftung Warentest Windows-7-Nutzern, statt eines kompletten Sicherheitspakets eine abgespeckte Version zu nutzen. So gibt es von vielen Sicherheitspaketen Softwarevarianten ohne Firewall, die deutlich günstiger sind als das Paket.

Anders als die kostenlosen Virenschutzprogramme umfassen die Komplettpakete oft auch noch eine Kindersicherung, durch die der Zugriff auf bestimmte Programme oder Webseiten gesperrt werden kann. Hinzu kommen Spam-Filter, die unerwünschte Mails aussortieren, und ein Phishing-Schutz. Dieser warnt zum Beispiel vor gefälschten Websites, über die Passwörter für Nutzerkonten ausgespäht werden.

Der Nachteil der Sicherheitspakete ist allerdings, dass sie oft viel Speicherplatz und Rechnerleistung verbrauchen und dadurch den Computer spürbar verlangsamen, ein Problem vor allem für ältere Rechner und rechenschwache Netbooks. Besonders viele Ressourcen beanspruchen die Pakete F-Secure und G Data. Um den eigenen Rechner vor Angriffen zu schützen, sollten Nutzer ihr Betriebssystem, den Internetbrowser sowie Mail- und Hilfsprogramme regelmäßig aktualisieren. Windows-Nutzern raten die Warentester außerdem, ein separates Nutzerkonto einzurichten, das nicht mit den vollen Administratorenrechten ausgestattet ist.

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