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Wirtschaft: "Addinol-Konkurs war unvermeidlich"

Schucht gegenüber Investoren skeptisch / Teilprivatisierung könnte bis zu 200 Arbeitsplätze rettenVON EBERHARD LÖBLICH, MAGDEBURGZumindest für einen Teil der Beschäftigten beim angeschlagenen Schmierstoffhersteller Addinol in Krumpa bei Merseburg scheint es noch Hoffnung auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu geben.Für das Unternehmen war am Freitag die Gesamtvollstreckung beantragt worden, nachdem der Versuch, den Betrieb durch eine Liquidation in neue Strukturen zu überführen, gescheitert war.

Schucht gegenüber Investoren skeptisch / Teilprivatisierung könnte bis zu 200 Arbeitsplätze rettenVON EBERHARD LÖBLICH, MAGDEBURG

Zumindest für einen Teil der Beschäftigten beim angeschlagenen Schmierstoffhersteller Addinol in Krumpa bei Merseburg scheint es noch Hoffnung auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu geben.Für das Unternehmen war am Freitag die Gesamtvollstreckung beantragt worden, nachdem der Versuch, den Betrieb durch eine Liquidation in neue Strukturen zu überführen, gescheitert war."Wir sehen wenig Möglichkeiten, Addinol als Ganzes ein zweites Mal zu privatisieren", sagte die Sprecherin des Magdeburger Wirftschftsministeriums, Frauke Flenker am Montag.Allerdings gebe es durchaus gute Aussichten für Teilprivatisierungen.So plane ein Investor, über dessen Identität das Ministerum keine Angaben machen wollte, die Übernahme eines Teiles von Addinol und die Errichtung einer Blending-Anlage zur Mischung vom Schmierstoffen in Krumpa."Damit könnten 120 bis 200 Arbeitsplätze erhalten werden", sagte Frau Flenker.Entsprechende Gespräche zwischen dem Ministerium, der BvS, dem Investor sowie Geschäftsleitung und Betriebsrat sollen in den kommnenden Tagen aufgenommen werden. Aus Sicht von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Klaus Schucht war das Gesamtvollstreckungsverfahren, die ostdeutsche Variante des Konkursverfahrens, für Addinol unvermeidlich.Das Unternehmen hätte künftig sehr viel höhere Rohstoffpreise zahlen müssen, die angesichts der ohnehin angespannten Liquiditätslage gar nicht zu finanzieren gewesen wären.Denn die Lieferverträge zwischen Addinol und der alten Erdöl-Raffinerie in Leuna sind ausgelaufen, nachdem die Raffinerie den Betrieb eingestellt hat.Elf Aquitaine als Alleingesellschafter der neuen Mitteldeutschen Erdöl-Raffinerie in Leuna sei aus naheliegenden Gründen nicht dazu bereit gewesen, Addinol bei der Rohstofflieferung ebenfalls Sonderkonditionen einzuräumen.Da auch die BvS sich geweigert habe, dem Unternehmen weitere Finanzhilfen zur Verfügung zu stellen, sei der Gang zum Konkursrichter unvermeidbar gewesen. Meldungen vom Wochenende, wonach durchaus ein Investor zur Gesamtübernahme von Addinol bereitstehe, beurteilt man im Magdeburger Wirtschaftsministerium mit äußerster Vorsicht.Alle Unternehmenskonzepte, die potentielle Investoren zur Übernahme von Addinol vorgelegt hätten, hätten sich bei intensiver Prüfung als nicht tragfähig erwiesen."Dazu zählt auch das Konzept der süddeutschen Investmentgruppe Southern Blue, die sich am Wochenende noch einmal gemeldet und ihre Bereitschaft zur Übernahme erklärt hat", sagt Frauke Flenker.In Teilprivatisierungen sehe das Ministeriuum aber durchaus die Chance, möglichst viele der jetzt noch 480 Arbeitsplätze zu erhalten."Wir wollen dieses Konzept nach oben offen gestalten, das bedeutet, auch eine Teilprivatisierung mit zunächst 120 bis 200 Arbeitsplätzen kann längerfristig mehr Menschen Beschäftigung sichern."

EBERHARD LÖBLICH[MAGDEBURG]

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