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Wirtschaft: Adidas investiert 40 Millionen in den Fußball

Die Adidas-Salomon AG hat ihre Erwartungen für dieses Jahr heruntergeschraubt. Statt eines Gewinnplus von 15 Prozent erwarte der Sportartikler nun fünf bis zehn Prozent, sagte Konzernchef Herbert Hainer am Donnerstag in Herzogenaurach.

Die Adidas-Salomon AG hat ihre Erwartungen für dieses Jahr heruntergeschraubt. Statt eines Gewinnplus von 15 Prozent erwarte der Sportartikler nun fünf bis zehn Prozent, sagte Konzernchef Herbert Hainer am Donnerstag in Herzogenaurach. Die schlechtere Prognose begründete er mit der Konjunkturflaute und anhaltenden Euroschwäche. Adidas kauft Ware auf Dollarbasis ein, verkauft aber einen Großteil seiner Sportschuhe, Skier oder Golfschläger in Euro. Zudem will die Nummer zwei der Branche - Marktführer ist Nike - das Italien-Geschäft künftig allein kontrollieren und die entsprechenden Anteile aus einem Joint-Venture zurückkaufen. Inklusive Werbeausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft (40 Millionen Euro) und Kosten für neue Adidas-Shops (gleichfalls 40 Millionen Euro) belaste dies das Ergebnis in diesem Jahr mit 100 Millionen Euro, sagte Finanzchef Robin Stalker. Im Vorjahr hatten die Franken trotz schwieriger Marktlage beim Gewinn noch eine Punktlandung hingelegt und den Jahresüberschuss wie vorausgesagt um 15 Prozent auf 208 Millionen Euro gesteigert. Die Konzernumsätze waren sogar etwas stärker als geplant um fünf Prozent auf die neue Rekordmarke von 6,1 Milliarden Euro gewachsen. Die Dividende bleibt unverändert bei 92 Cent.

Nach zuvor rückläufigen Ergebnissen führte Hainer die Trendwende im Vorjahr auf die Konzentration auf Lifestyleprodukte und Basketballschuhe für den US-Markt zurück. Trendige und modische Produkte hätten bereits 15 Prozent Umsatzanteil. Mittelfristig soll die Quote auf 25 bis 30 Prozent steigen. Basketballschuhe sind für die Herzogenauracher ein Schlüssel für den größten Sportartikelmarkt USA. Zwar seien in den USA 2001 die Konzernumsätze um fünf Prozent auf 1,8 Milliarden Euro geschrumpft. Erstmals seit drei Jahren hätten dort aber die Auftragseingänge um acht Prozent zugelegt, was Hainer als Trendwende wertet. Adidas rangiert in den USA weit hinter Nike, die zwei Fünftel des US-Markts kontrollieren.

Weltweit plant Hainer 2002 mindestens fünf Prozent Umsatzzuwachs für seinen Konzern. Dabei vertraut er auf neue Produkte wie den Basketballschuh T-Mac und andere Treter, die unter Namen wie "Clima Cool" oder "a3" sowohl von echten Sportlern wie auch von modebewussten Kids getragen werden sollen. Für "Clima Cool" betreiben die Franken den höchsten Werbeaufwand ihrer Geschichte für ein einzelnes Produkt; beziffert wird er nicht. Profitieren will Adidas dieses Jahr zudem von der Werbeplattform Fußball-WM in Japan und Südkorea sowie von der jüngsten Winterolympiade in Salt Lake City. Bei der Eröffnung eigener Adidas-Shops will Hainer nicht auf Outlet-Läden verzichten, die verbilligte Adidas-Markenware anbieten. Für Deutschland seien zwei dieser beim Sporthandel wegen drohender Umsatzausfälle gefürchteten Einrichtungen geplant. Nike plant hier zu Lande rund 100 Outlet-Shops.

Den für dieses Jahr geplanten Einstieg beim jüngst in eine Aktiengesellschaft umgewandelten Fußballclub FC Bayern will Adidas nicht wie ursprünglich vorgesehen in eigenen Aktien sondern in bar aus dem Cashflow bezahlen. Die Münchner wollen Bargeld, um damit ihren Stadionneubau finanzieren zu können, sagte Stalker. Keinesfalls müsse Adidas-Salomon dafür das eigene Kapital erhöhen.

tmh

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