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Wirtschaft: Adidas verkauft Salomon

Wintersportsparte geht an die finnische Amer Sports Corporation – Gewinnsprung im ersten Quartal

München - Nach jahrelangen Problemen mit seiner französischen Tochter Salomon hat der größte europäische Sportartikel-Hersteller Adidas-Salomon einen Schlussstrich gezogen. Der Konzern verkauft seine Wintersportsparte an die finnische Amer Sports Corporation und will sich nun stärker auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Die Adidas-Aktie reagierte mit einem Plus von 7,6Prozent und setzte sich damit an die Spitze des Dax.

Salomon sei ein bedeutender Bestandteil des Konzerns gewesen, sagte Adidas-Chef Herbert Hainer am Montag. Der Konzern sehe aber nun die Zeit gekommen, sich noch mehr auf seine Kerngebiete Sportschuhe, Bekleidung und auf die wachsende Golfsparte zu konzentrieren. Adidas verkauft Salomon mitsamt der dazugehörigen Tochtergesellschaften Mavic, Bonfire, Cliché und ArcTeryx für 485 Millionen Euro an die finnische Amer-Gruppe, zu der Marken wie Wilson und Atomic gehören.

Der Aufsichtsrat von Adidas-Salomon hat dem Geschäft schon zugestimmt. Nun müssen noch die Kartellbehörden grünes Licht geben. Hainer geht davon aus, dass das Geschäft bis Ende September 2005 abgeschlossen sein wird. Nach der Zustimmung durch die Hauptversammlung 2006 will sich der Konzern wieder Adidas AG nennen.

Analyst Christian Schindler von der Landesbank Rheinland-Pfalz nannte den Verkauf von Salomon einen „begrüßenswerten Schritt“. Salomon sei in den vergangenen Jahren kaum gewachsen, habe an Profitabilität eingebüßt und die Erwartungen von Adidas nicht erfüllt. „Im Nachhinein war die Akquisition ein Verlustgeschäft für Adidas“, sagte Schindler. Als Fehler will er den Kauf dennoch nicht werten. Schließlich habe Adidas zusammen mit Salomon die damals zu dem französischen Konzern gehörende Golfmarke TaylorMade erworben, die heute kräftig zum Konzerngewinn beitrage. Mit dem Salomon-Verkauf trennt sich der fränkische Konzern von einem Zehntel seines Umsatzes.

Adidas hatte die Salomon-Gruppe im Jahr 1997 für rund 1,2 Milliarden Euro gekauft. Das Unternehmen mit weltweit knapp 2800 Mitarbeitern stellt Wintersportprodukte (Skier, Snowboards, Bindungen) und Outdoor-Artikel (Inline Skates, Skateboards und Wanderschuhe) her. Der Umsatz von Salomon ging im Jahr 2004 um vier Prozent auf 653 Millionen Euro zurück; das Ergebnis betrug lediglich neun Millionen Euro.

Nicole Huss

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