zum Hauptinhalt

AIG-CHEF LIDDY KANN GEHEN: Versicherung hat das Schlimmste überstanden

Beim weitgehend verstaatlichten US-Versicherer AIG hat der zur Sanierung angetretene Konzernchef Edward Liddy seinen Rückzug angekündigt. Der 63-Jährige werde nur noch so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, gab AIG bekannt.

Beim weitgehend verstaatlichten US-Versicherer AIG hat der zur Sanierung angetretene Konzernchef Edward Liddy seinen Rückzug angekündigt. Der 63-Jährige werde nur noch so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden sei, gab AIG bekannt. Liddy war im vergangenen September als Sanierer eingesprungen. Sein Rücktritt gilt als Signal einer möglichen allmählichen Stabilisierung des einst weltgrößten Versicherers. Zugleich zieht sich die Sanierung aber länger als geplant hin, was Liddy laut US-Medien ein Stück weit frustriert haben soll. Er musste zudem gegen einen Sturm öffentlicher Empörung ankämpfen, nachdem Millionenboni für viele AIG-Manager bekannt geworden waren. Die US-Notenbank hatte den schwer angeschlagenen AIG-Konzern im vergangenen Jahr stützen müssen. Bisher summieren sich die Finanzhilfen auf rund 180 Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhielt der Staat knapp 80 Prozent der Anteile.

Von Anfang an war klar, dass Liddy die Aufgaben nur vorübergehend ausüben wollte. Im vergangenen Jahr hatte AIG einen Rekordverlust von fast 100 Milliarden Dollar eingefahren. Auch im ersten Quartal dieses Jahres stand unter dem Strich erneut ein Minus von knapp 4,4 Milliarden Dollar. AIG trennt sich derzeit von großen Geschäftssegmenten, um die staatlichen Hilfen zurückzuzahlen. Der Ausverkauf benötigt aber viel mehr Zeit als geplant. Zuletzt rechnete Liddy mit einem jahrelangen Sanierungsprozess. Weitere Finanzhilfen des Staates benötige AIG aber nicht, wenn sich die Wirtschaftslage nicht nochmals deutlich verschlechtere. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false