zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Air Berlin gewinnt in der Krise

Mehr Passagiere, neue Strecken SAS streicht dagegen 4000 Stellen

Berlin (fw). Die Fluggesellschaft Air Berlin hat trotz der allgemeinen Luftfahrtkrise kräftige Zuwächse in ihrem NurFlug-Geschäft. „Wir haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres 40 Prozent mehr Passagiere als im gleichen Zeitraum letztes Jahr gehabt. Damals machte unser Geschäft mit dem Verkauf von Flügen ohne Pauschalurlaub 33 Prozent des Umsatzes aus, inzwischen sind es 50 Prozent“, sagte der Geschäftsführer von Air Berlin, Joachim Hunold, dem Tagesspiegel am Donnerstag. Insgesamt seien von Januar bis April 1,6 Millionen Passagiere mit Air Berlin geflogen. Die Fluglinie hat sich im vergangenen Jahr zunehmends vom reinen Ferienflieger zum Billigflieger umgewandelt, der kostengünstige Verbindungen auch in andere europäische Großstädte anbietet.

Wegen des Erfolges wird Air Berlin ab dem 1. Mai das Streckennetz ausweiten. Neu ist die Strecke Berlin-Mailand-Bergamo. Die Frequenzen von Berlin nach Mailand und Zürich sollen zudem verdoppelt werden, und von Hamburg fliegt Air Berlin ab Mai nach Mailand, Rom und Zürich. „In unserem City-Shuttle liegen wir über Plan“, sagte Hunold. Mit Krieg und Sars habe man im europäischen Fluggeschäft kein Problem. Und in Zeiten schwacher Konjunktur achteten die Kunden „umso mehr auf das Preis-Leistungsverhältnis“. „Wir können uns jetzt stärker behaupten als die traditionellen Fluglinien“, sagte der Air-Berlin-Chef.

Unterdessen geht die Krise bei den Linienfluggesellschaften weiter. Wegen der weltweiten Luftfahrtkrise streicht die skandinavische Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) weitere 4000 Stellen, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an.

Der Lufthansa-Vize-Chef Wolfgang Mayrhuber sprach in Berlin zur Eröffnung des 2. Deutschen Luftverkehrskongresses von der „schwersten Krise seit Bestehen der Luftfahrt“. Es gebe eine „unheilige Allianz aus Konjunkturschwäche, Sars und Krieg. Wir müssen die Kosten entsprechen anpassen.“ Die Lufthansa hat bereits über 50 Flugzeuge stillgelegt, das Boden- und Kabinenpersonal soll wegen der Krise weniger arbeiten. Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat auf dem Kongress neue Staatshilfen für die kriselnde Luftfahrtindustrie ausgeschlossen. „Es kann nicht darum gehen, durch Subventionen den Wettbewerb noch weiter zu verzerren“, sagte Clement.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false