zum Hauptinhalt
Angekratztes Image: Das Geschäft mit an Touristen vermittelten Privatwohnungen.

© picture alliance / dpa

Airbnb, Wimdu und Co.: Mehrheit der Berliner lehnt Airbnb ab

Laut einer neuen Umfrage lehnen besonders viele Berliner Online-Plattformen, die privaten Wohnraum an Urlauber vermitteln, ab - aus Angst vor steigenden Mieten. Zugleich nutzen viele Berliner Airbnb und Co. gern selbst.

Online-Plattformen, die privaten Wohnraum an Urlauber vermitteln, haben angesichts zunehmender Wohnungsknappheit einen schlechten Stand in der Bevölkerung. Speziell Berliner lehnen Geschäftsmodelle von Firmen wie Airbnb und Wimdu mehrheitlich ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1121 Verbrauchern im Auftrag der Betreiber der Gutschein- und Angebotesuchmaschine deals.com.

Das Prinzip von Airbnb, Wimdu, 9Flats – die beiden letztgenannten sind Berliner Firmen – und ähnlichen Vermittlern: Privatleute bieten auf deren Plattformen Wohnraum an, die Portalbetreiber kassieren bei Abschluss eines Vertrages einen Teil der Miete.

In der Kritik steht das Modell unter anderem, weil viele Anbieter nicht wirklich ihre Privatwohnung für nur zwei oder drei Wochen im Jahr zur Verfügung stellen, sondern dauerhaft. Sie betreiben ein kommerzielles Geschäft, ohne die Regulierung, der sich Hotels und Pensionen unterwerfen müssen.

Berlin: 55 Prozent dagegen, 15 Prozent sind Nutzer

Laut der im Juni durchgeführten Umfrage ist mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Berliner der Ansicht, dass Touristen in regulären Hotels und Pensionen schlafen sollten. Damit sind die Berliner deutlich ablehnender als der Durchschnitt aller in Deutschland Befragten. Bundesweit lehnen nur 30 Prozent der Bürger Portale zur privaten Ferienwohnungsvermittlung ab. 40 Prozent der Berliner, die sich für ein Verbot der privaten Zimmervermittlung aussprechen, geben als Begründung ihre Furcht vor steigenden Mieten an. Mehr als jeder dritte Berliner begründet seine Ablehnung vorwiegend mit „Angst um ihre Nachbarschaft“.

Während die Berliner Privatwohnungen in der eigenen Stadt mehrheitlich als Ferienwohnung ablehnen, sind sie zugleich eifrige Nutzer entsprechender Portale. Jeder siebte (15 Prozent) verwendet sie. Im Bundesschnitt sind es nur acht Prozent, wobei die Jüngeren weniger Berührungsängste zu dieser Form der Unterkunftsbuchung haben als Ältere.

Lesen Sie zum Thema auch unser Mehr-Berlin-Dossier "Häuserkampf":

Zur Startseite