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Wirtschaft: Airbus: EADS kooperiert mit Russen

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat mit der russischen Regierung Aufträge in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar vereinbart. So sollen zunächst Teile, später ganze Rümpfe für Airbus-Flugzeuge in Russland gefertigt werden.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat mit der russischen Regierung Aufträge in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar vereinbart. So sollen zunächst Teile, später ganze Rümpfe für Airbus-Flugzeuge in Russland gefertigt werden. Das erfuhr das Handelsblatt am Rande des deutsch-russischen Petersburger Dialogs. Vereinbart wurde bisher der Rahmen der geplanten Lieferungen, genaue Details werden derzeit verhandelt. Auf russischer Seite leitet der für Industrie und den Rüstungsbereich zuständige Vizepremier Ilja Klebanow die Gespräche, bei denen festgelegt werden soll, was genau Russland in welchen Bereichen liefern kann, und wo Teile der Airbus-Zulieferung montiert werden sollen. Offiziell hält sich der EADS-Konzern zu dem Thema bedeckt. Es sei noch nichts unterschrieben worden, sagte ein EADS-Sprecher. Es werde seit einiger Zeit mit der russischen Seite verhandelt. Dabei gehe es aber nicht allein um das Thema Airbus, sondern um ein ganzes Paket von Projekten der Luft- und Raumfahrt. Wie aus Branchenkreisen zu erfahren ist arbeiten beide Seiten mit Hochdruck an den Verhandlungen, deren Abschluss auf der großen Luft- und Raumfahrtmesse in Le Bourget im Juni verkündet werden soll. Bei den AirbusVerhandlungen sei die Auftragsvergabe nach Russland auch wichtig, da die wachsende Airbus-Nachfrage nur mit dem Aufbau neuer Fertigungskapazitäten gedeckt werden könne, heißt es. In erster Linie will aber EADS neben dem Einkauf in Russland auch stärker auf den russischen Flugzeugmarkt: Russlands größte Fluggesellschaft Aeroflot solle den Bedarf eines Großteils seiner Flotte mit Airbussen decken. Allerdings gibt es dabei hohe Barrieren: Bei 30 Prozent Zoll, 20 Prozent Mehrwertsteuer und 1,5 Prozent Luxussteuer könne kein akzeptaler Preis erreicht werden. In Russland hängen an den EADS-Aufträgen nicht nur 4000 Arbeitsplätze, sondern der gesamte Industriezweig: Ohne Kooperation mit dem Westen sind russische Flugzeugwerke nach Ansicht von Luftfahrtexperten nicht mehr zum Bau moderner Maschinen in der Lage.

mbr, mwb

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