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Die Rüstungsindustrie leidet unter den Sparmaßnahmen der Staaten.

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Airbus Group: Doch kein Stellenabbau in der Rüstungssparte - vorerst

Die Rüstungssparte von Airbus kommt nun doch ohne betriebsbedingte Kündigungen aus - bis 2017. Wie es danach weitergeht, hängt von der Auftragslage ab.

Der massive Stellenabbau in der Rüstungssparte der Airbus Group wird zunächst ohne Entlassungen abgehen. Der Konzern einigte sich nach Verhandlungen mit den Arbeitnehmern darauf, bis Januar 2017 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, wie die IG Metall am Mittwoch in München mitteilte. Ein Airbus-Sprecher bestätigte die Einigung. Der Luft- und Raumfahrtkonzern will im Zuge eines großen Umbaus angesichts des schwächelnden Rüstungsgeschäfts in der neuen Sparte Defence & Space bis 2016 rund 5800 Stellen abbauen. Allein 2400 dieser Stellen sollen in Deutschland wegfallen.

Die Rüstungsabteilung braucht dennoch neue Aufträge

Zunächst hatte Airbus Entlassungen dabei nicht ausgeschlossen. Insgesamt war von bis zu 1450 betroffenen Mitarbeitern die Rede. Das ist mit der Einigung zunächst vom Tisch. „Allerdings hängt ein Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen über diesen Zeitpunkt hinaus davon ab, ob Airbus Defence & Space mit den angedachten Maßnahmen den geplanten Stellenabbau erreichen kann“, heißt es in einem Mitarbeiterbrief von Airbus-Deutschland Personalchef Lars Immisch. Airbus-Konzernbetriebsratschef Rüdiger Lütjen sagte, damit sei mehr Sicherheit erreicht. „Es wird zunächst nur freiwillige Maßnahmen wie Abfindungen oder Altersteilzeit geben. Das Unternehmen muss jetzt alles daran setzen, um weitere Aufträge für die neue Division Verteidigung und Raumfahrt zu gewinnen.“ Bayerns IG Metall-Chef Jürgen Wechsler forderte zudem Investitionen des Konzerns, um die rüstungslastige Struktur der bayerischen Standorte zu verändern. „Deshalb werden wir auch nach 2016 keine Entlassungen akzeptieren.“

Die Airbus Group hat Anfang des Jahres einen umfassenden Konzernumbau eingeleitet

Die Airbus Group (früher: EADS) hatte sich zu Jahresbeginn umbenannt und damit einen umfassenden Konzernumbau eingeleitet. Dabei wurde die Rüstungstochter Cassidian mit dem Raumfahrtgeschäft Astrium zusammengelegt. Von dieser Straffung, die ab Mitte des Jahres endgültig greifen soll, erhofft sich der Konzern unter anderem deutliche Einsparungen bei der Verwaltung. Zuvor war die Fusion von Airbus mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems an politischem Widerstand aus Berlin gescheitert.

Die Rüstungsindustrie bekommt die Sparpolitik der europäischen Staaten zu spüren

Das Rüstungsgeschäft von Airbus bekommt seit längerem die Sparpolitik in den europäischen Staaten zu spüren, die Aufträge kürzen, strecken oder neue Programm ganz absagen. Märkte außerhalb Europas sind in dem sensiblen Geschäft aber nur schwer zu erobern. Ein Sorgenkind von Airbus ist etwa der Kampfjet Eurofighter, für den nur noch bis 2017 Aufträge vorliegen. Der Flieger wird unter anderem im bayerischen Manching montiert, einem Standort, der von den geplanten Kürzungen besonders hart getroffen ist. Gut 1000 Stellen sollen dort wegfallen. dpa

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