zum Hauptinhalt

Airbus-Krise: Steuerungsgruppe soll Lösungen erkunden

Bei Airbus wollen Management und Betriebsrat gemeinsam nach Wegen aus der Unternehmenskrise suchen. Dazu soll eine Steuerungsgruppe aus Arbeitnehmervertretern und Mitgliedern der Geschäftsführung eingesetzt werden.

Hamburg/Berlin - Dies verkündete der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Airbus Deutschland, Rüdiger Lütjen, nach einem Krisentreffen von Gewerkschaftsvertretern und Betriebsräten. Das Management des Mutterkonzerns EADS versicherte unterdessen erneut, definitive Entscheidungen zu den Umstrukturierungen seien noch nicht getroffen worden, und zwar weder beim Superjumbo A380 noch beim Langstreckenflugzeug A350.

Die Steuerungsgruppe solle prüfen, wie die derzeitige "Durststrecke" bei Airbus überbrückt werden kann, etwa durch Arbeitszeitverkürzungen, wie sie die "Siduflex" genannte Betriebsvereinbarung von 2003 ermögliche, sagte Lütjen. Zugleich machte er klar, dass der Erhalt aller Arbeitsplätze und die Sicherung der einzelnen Standorte für die Arbeitnehmervertreter Grundbedingungen seien. Die Betriebsvereinbarung schließe auch betriebsbedingte Kündigungen bis 2012 aus. Lütjen forderte zugleich einen detaillierten Einblick in die Sparpläne des Flugzeubauers. Das Management werde allerdings wohl Wochen und Monate brauchen, um Ergebnisse vorzulegen, sagte Lütjen und warnte vor Panik unter den Beschäftigten: "Bevor etwas passiert, werden wir Arbeitnehmer informiert."

Die Bezirksleiterin IG Metall Küste, Jutta Blankau, sieht den Grund für die Airbus-Krise eindeutig beim Management. "Man hat sich hehre Ziele gesetzt, ohne zu fragen, ob diese auch machbar sind", sagte sie. Lütjen betonte, mögliche Einsparungen müssten alle Beschäftigten gleichermaßen treffen. "Es kann nicht sein, dass nur ein Teil den Preis für Missmanagement zahlt." Auch beim Management müsse es Veränderungen geben, um eine erneute Krise auszuschließen. "Wir sind als Arbeitnehmer nicht bereit, unter den alten Strukturen einen Beitrag zu leisten." Lütjens Stellvertreter Thomas Busch sagte, die Standorte ließen sich nicht gegeneinander ausspielen: "Zwischen uns passt kein Blatt." (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false