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Mitarbeiter von Air Berlin sollen zukünftig auf fünf Prozent Lohn verzichten.

© dpa

"Airline mit Herz": Air Berlin will Löhne kürzen

Nicht nur, dass Air Berlin 900 Stellen streichen will, um das Unternehmen zu sanieren. Die Angestellten, die bleiben dürfen, müssen auch Lohnkürzungen hinnehmen: Die Beschäftigten sollen auf fünf Prozent verzichten.

Air Berlin will seine Mitarbeiter offenbar dazu bewegen, für die Sanierung des Unternehmens auf einen Teil ihrer Bezüge zu verzichten. Die 9300 Beschäftigten von Deutschlands zweitgrößter Fluglinie sollten eine Kürzung von fünf Prozent ihres Bruttogehalts hinnehmen, der Vorstand von zehn Prozent. Das berichtet das Magazin „Focus“ am Samstag. Air Berlin wollte sich dazu nicht äußern, dementierte die Meldung aber auch nicht. Die Unternehmensleitung sei „in konstruktivem Dialog“ mit den Mitarbeitervertretungen, wolle diesen aber nicht über die Medien führen, erklärte eine Sprecherin.

Wirksam wird die Lohnkürzung nur, wenn die Arbeitnehmervertreter zustimmen. Gemeinsam mit dem kürzlich angekündigten Abbau von 900 Stellen wolle die seit Jahren Verluste schreibende Airline so 40 Millionen Euro sparen, heißt es in dem Bericht. Dies wäre ein Zehntel der Summe von 400 Millionen Euro, die insgesamt im Rahmen des neuen Sanierungsprogramms bis Ende 2014 zusammenkommen soll. Auch betriebsbedingte Kündigungen schließt das Management um den neuen Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer nicht aus. Eine weitere Sparmaßnahme soll den Standort Düsseldorf betreffen. Dort werde es künftig keine „große Wartung“ der Flugzeuge mehr geben. Diese umfangreiche, turnusmäßig fällige Untersuchung solle künftig allein in München durchgeführt werden. Betroffen seien etwa 100 Mitarbeiter.

Nach einer übereilten Expansion und hohen Verlusten befindet sich Air Berlin schon seit geraumer Zeit auf Sanierungskurs. Zuletzt hatte die Airline 2007 einen Jahresgewinn eingeflogen. 2011 lag der Verlust bei 272 Millionen Euro, 2012 dürfte am Ende ein kleiner Gewinn stehen – aber nur, weil Air Berlin sein Vielfliegerprogramm an den Großaktionär Etihad verkaufen konnte.

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