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Wirtschaft: Airlines: Streit um Versicherungen ungelöst

Noch ist die Versicherungskrise bei den Airlines nicht überstanden, die deutschen Luftfahrtversicherer hoffen aber auf eine baldige Lösung: "Wir gehen davon aus, dass es noch diese Woche eine Lösung geben wird", sagte Gesa Walter, Sprecherin des Luftpools, einem Verbund von 65 deutschen Erst- und Rückversicherern zu den Verhandlungen zwischen Airlines, Versicherern und dem Bund. Genauers wollte sie zu den laufenden Verhandlungen aber nicht sagen.

Noch ist die Versicherungskrise bei den Airlines nicht überstanden, die deutschen Luftfahrtversicherer hoffen aber auf eine baldige Lösung: "Wir gehen davon aus, dass es noch diese Woche eine Lösung geben wird", sagte Gesa Walter, Sprecherin des Luftpools, einem Verbund von 65 deutschen Erst- und Rückversicherern zu den Verhandlungen zwischen Airlines, Versicherern und dem Bund. Genauers wollte sie zu den laufenden Verhandlungen aber nicht sagen.

Die Versicherungen hatten nach den Anschlägen in den USA einseitig ihre Verträge mit Ablauf dieser Woche gekündigt. Neue Verträge sollten für Schäden an Dritten eine von einer Milliarde Dollar auf 50 Millionen Dollar verringerte Deckungssumme vorsehen. Für Fluggesellschaften hätte dies bedeutet, dass die Maschinen unterversichert gewesen wären und deshalb nicht hätten starten dürfen. Um ein Verkehrsdesaster zu vermeiden, hatten sich deshalb am Wochenende die EU-Finanzminister darauf geeinigt, zumindest für die nächsten vier Wochen diese Haftungslücke im Fall von Terror und Krieg zu übernehmen. "Für uns war wichtig, dass es zumindest eine ad-hoc-Lösung gibt und der Flugverkehr weitergehen kann", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Jetzt müsse eine Dauer-Lösung gefunden werden.

Dies wird nach Ansicht von Heinrich Schradin, Professor für Versicherungswirtschaft in Köln auf eine Aufteilung des Risikos zwischen privaten Versicherern und dem Staat hinauslaufen: Orientierung könnte etwa die Versicherungen von Atomkraftwerken sein. Generell ginge es darum, bei extremen Fällen das Risiko in Haftungsabschnitte einzuteilen. Denkbar sei also, dass private Versicherer Schäden bis zu einer Deckungssumme von zehn Milliarden Mark übernähmen. Für Schäden bis zu 20 Milliarden Mark der Staat hafte und für den noch selteneren Fall von noch höheren Schäden sich wieder private Anbieter fänden.

Wenig denkbar sei, dass der Staat - also der Steuerzahler - dauerhaft das Risiko übernehme. "Bei Naturkatastrophen macht der Staat das auch nicht." Auch hier muss der Geschädigte den Schaden selbst tragen und bekommt vom Staat allenfalls eine finanzielle Unterstützung. Schwer vorstellbar ist für Schradin auch, dass die Versicherer bei unveränderter Risikolage allein das Risiko übernehmen. "Die Prämien müssten dann sehr stark steigen", sagt er und wären für viele nicht bezahlbar.

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