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Wirtschaft: "Aktie Gelb": Post lockt Anleger mit hoher Dividende

Vorstandschef Klaus Zumwinkel ist vom Erfolg des Post-Börsengangs überzeugt. "Wir haben ein modernes Dienstleistungsunternehmen aus der alten Post gemacht", sagte er am Montag zum Beginn der Zeichnungsfrist für die Aktie Gelb in Frankfurt.

Vorstandschef Klaus Zumwinkel ist vom Erfolg des Post-Börsengangs überzeugt. "Wir haben ein modernes Dienstleistungsunternehmen aus der alten Post gemacht", sagte er am Montag zum Beginn der Zeichnungsfrist für die Aktie Gelb in Frankfurt. Die Bundesregierung hob neben der überzeugenden Positionierung der Deutschen "Post World Net" im Zukunftsmarkt Logistik auch die Attraktivität der Aktie für Privatanleger hervor.

Den künftigen Aktionären sicherte Post-Chef Zumwinkel für 2000 eine Dividende von insgesamt 300 Millionen Euro (586 Millionen Mark) zu - rund 25 Cent je Aktie. Im nächsten Jahr würden "25 bis 30 Prozent" des Jahresüberschusses ausgeschüttet. Die Post-Aktie wird in einer Preisspanne von 18 bis 23 Euro angeboten. Am grauen Markt, wo sie bereits während der Zeichnungsfrist gehandelt wird, wurden zwischen 22 und 23,50 Euro gezahlt. Die nach der Telekom größte Emission hier zu Lande werde mehrfach überzeichnet, prognostizierten Zumwinkel und die Emissionsbanken. Die Post verbinde mit ihrem Geschäft "Old und New Economy", verfüge über eine weltweite Kundenbasis, und die Aussichten für die Übernahme der Kostenführerschaft seien in allen Geschäftsfeldern positiv. Analysten sind über die Kurschancen der Post-Aktie allerdings geteilter Meinung.

Nachdem die Post im ersten Halbjahr im operativen Geschäft einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro (plus 141 Prozent) erzielt hat, wird das zweite Halbjahr deutlich schwächer. Zumwinkel rechnet mit einem Jahresgewinn von etwa 1,5 Milliarden Euro. Für die Bundesregierung ist der Börsengang ein weiterer Schritt zur Marktöffnung. Der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Manfred Overhaus, sagte, die Post habe sich schon in den vergangenen Jahren konsequent von einer Behörde in ein wettbewerbsorientiertes Unternehmen gewandelt. Ganz besonders die Privatanleger haben Post und Bund mit der Emission im Auge. 50 Prozent der maximal zum Verkauf stehenden knapp 320 Millionen Aktien (29 Prozent) sollen an Privatanleger gehen. Erstmals bietet der Bund Aktien zeitgleich auch in sechs europäischen Ländern an. Privatanleger, die bis zum 10. November zeichnen, bekommen einen Preisnachlass von 0,50 Euro je Aktie und je 15 Aktien später eine Bonusaktie, wenn sie die Papiere zwei Jahre halten. Am 20. November soll die "Aktie Gelb" erstmals notiert werden. Entsprechend der Preisspanne liegt der Emissionserlös zwischen 5,8 und 7,4 Milliarden Euro. Insgesamt ergibt sich daraus ein Unternehmenswert zwischen 20 und 26 Milliarden Euro. Damit gilt die Post als größter börsennotierter Logistikkonzern Europas mit guten Chancen für die Aufnahme in den Dax. Die Mehrheit von 50 Prozent plus 26 Aktien hält der Bund, der den Erlös für die Finanzierung der Post-Beamtenpensionenverwendet.

ro

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