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Wirtschaft: Aktienmärkte: Erholungstendenz setzt sich fort

Der deutsche Aktienmarkt konnte seine Erholungstendenz am Freitag fortsetzen. Nach Aussage von Händlern leistete dazu auch die Wall Street ihren Beitrag.

Der deutsche Aktienmarkt konnte seine Erholungstendenz am Freitag fortsetzen. Nach Aussage von Händlern leistete dazu auch die Wall Street ihren Beitrag. Nach dem Feiertag zeigten sich sowohl die Standardwerte im Dow-Jones-Index als auch die Technologiebörse Nasdaq im frühen New Yorker Handel fester. "Es scheint, dass es am Montag einen neuen US-Präsidenten gibt", sagte ein Händler. "Die Unsicherheit geht jetzt allmählich aus dem Handel, diese gute Nachricht trifft auf einen ziemlich verprügelten Aktienmarkt". Experten rechneten noch für den Freitag mit einer richtungweisenden Entscheidung des Obersten Gerichts der USA in der Frage der Handauszählung von Wählerstimmen. Sollte das Urteil allerdings nicht nach dem Geschmack des Marktes ausfallen, könnten die Aktien durchaus ins Minus drehen, warnte ein Broker.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) zog um mehr als ein Prozent und der Neue Markt um mehr als zwei Prozent an. Getragen werde die Erholung des Dax von den Technologiewerten, die in den vergangenen Tagen starke Verluste erlitten hatten. Bei vielen Investoren seien dadurch Kaufsignale ausgelöst worden, sagte ein Börsianer. Zu den großen Gewinnern zählten Deutsche Telekom, Siemens und Infineon. Letztere legten zeitweise um rund zehn Prozent zu. Die T-Aktie verbesserte sich zeitweise um mehr als vier Prozent. "Das Ausscheiden des Präsidenten der Regulierungsbehörde, Klaus- Dieter Scheurle, zum Jahresende ist eine positive Nachricht für die Telekom", sagte Frank Rothauge, Analyst bei Sal. Oppenheim.

"Wir sehen eine deutliche Kurserholung im Technologiesektor", sagte Thomas Engel, Händler bei M.M. Warburg. Ob die Kurserholung bei Dax und Nemax sich durch Nachhaltigkeit auszeichne, werde sich erst am Montag oder Dienstag zeigen. Einige Schwergewichte am Frankfurter Neuen Markt legten deutlich zu. Auffällig sei, dass Fondsgesellschaften offenbar über hohe Liquidität verfügten und sich wieder auf der Käuferseite zeigten.

Spekulationen über mögliche Stützungskäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) haben den Euro am Freitag stabilisiert. Am Morgen lag der Kurs der Gemeinschaftswährung deutlich unter 84 Cent, um später auf 84,56 Cent zu steigen. Der Referenzkurs wurde bei 84,36 Cent festgesetzt, etwas über dem Vortageswert von 84,27 Cent.

Das Geldmengenwachstum in der Euro-Zone hat sich nach Einschätzung von Analysten im Oktober zwar etwas abgeschwächt, bleibt aber deutlich über dem Referenzwert der EZB. Die Leitzinserhöhungen der vergangenen zwölf Monate führten langsam zu einer Abschwächung des Geldmengenwachstums, das als wichtiger Indikator für die Inflationsentwicklung gilt, sagten die Experten. Durch die Zinserhöhungen hätten sich die Kosten für Kreditnehmer erhöht, zugleich habe die konjunkturelle Verlangsamung die Kreditnachfrage gedämpft. Analysten rechnen im Durchschnitt mit einer Wachstumsrate der Geldmenge M3 von 5,3 (September 5,5) Prozent. Die Notenbank wird die M3-Daten für Oktober voraussichtlich nächste Woche veröffentlichen.

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