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Wirtschaft: Aktionäre begrüßen AGF-Übernahme

MÜNCHEN (tmh).Die Allianz AG, München, sonnt sich im Lob ihrer Anteilseigner.

MÜNCHEN (tmh).Die Allianz AG, München, sonnt sich im Lob ihrer Anteilseigner."Hoffentlich Allianz-Aktionär", lautete in Anspielung auf einen Werbeslogan das Fazit einer Aktionärssprecherin vor der Hauptversammlung in München.Nur die Höhe der Dividende von 1,90 DM je Aktie wurde von Kleinaktionären als zu niedrig kritisiert.Viel Beifall fand insbesondere die jüngst erfolgte Übernahme des französischen Versicherers AGF, die die Allianz zum weltweiten Branchenführer macht.Auf den Neuerwerb setzt auch Konzernchef Henning Schulte-Noelle große Hoffnungen.Binnen drei Jahren soll die AGF ihren Ergebnisbeitrag für den Allianz-Konzern nahezu auf 1,7 Mrd.DM verdoppeln, so der Manager."Bedeutende Ertragschancen" biete ferner das neue Kerngeschäftsfeld Vermögensverwaltung.Nach einjährigen Vorarbeiten sei nun die dafür zuständige Allianz Asset Management GmbH in Betrieb gegangen.Zu den Kooperationsplänen mit der Dresdner Bank in diesem Bereich wollte das Allianz-Management keine Details nennen.

Inklusive AGF verwaltet der Konzern Kapitalanlagen von über 670 Mrd.DM.Man werde sich aber nicht zum Allfinanzkonzern wandeln, so Schulte-Noelle.Die zehnprozentige Beteiligung am Erstversicherungskonzern Ergo, der mehrheitlich zur Münchener Rückversicherungs-AG gehört, sei eine Investition ohne strategischen Wert und könne als Tauschobjekt für einen Deal mit der Münchener Rück dienen.Interesse zeigt die Allianz weiter an einem zehnprozentigen Anteil an der Credit Lyonnais.

Zum Jahr 2000 wollen die Münchner im Konzern ihre Nachsteuerrendite von zuletzt 12,4 auf 15 Prozent erhöhen.Für das laufende Geschäftsjahr ist ein Rekordabschluß in Sicht.Belastend wirkt jedoch das ICE-Unglück von Eschede.Allein die Sachsparte der Allianz muß für die Schäden am 60 Mill.DM teuren Zug und den Gleisanlagen rund 40 Mill.DM Schadensaufwand verkraften.Dazu kommen noch nicht bezifferbare Zahlungen für Personenversicherungen.Dennoch steuert der Konzern 1998 auf einen Jahresüberschuß von deutlich über drei (Vorjahr 2,7) Mrd.DM zu, da erstmals AGF in die Bilanz einfließt.Die Beitragseinnahmen dürften 1998 durch die AGF-Übernahme auf rund 107 (86) Mrd.DM zulegen.

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