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Der Berliner Recyclingunternehmer Eric Schweitzer.

© dpa

Alba-Chef: Schweitzer soll DIHK-Präsident werden

Eric Schweitzer, Chef des Entsorgungskonzerns Alba, ist Präsident der Berliner Industrie- und Handelskammer. Jetzt steht der nächste Sprung an: Er soll an die Spitze des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gewählt werden.

Der Berliner Recyclingunternehmer Eric Schweitzer soll neuer Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) werden. Der scheidende Amtsinhaber Hans Heinrich Driftmann schlug Schweitzer am Donnerstag der DIHK-Vollversammlung in Dresden vor. Das Gremium wählt den neuen Präsidenten am 20. März 2013 in Berlin. Eric Schweitzer ist Familienunternehmer und Mitinhaber der Recyclinggruppe Alba.

Angst vor großen Schuhen hat er noch nie gehabt, sagt Schweitzer. Dazu war er immer zu schnell, zu forsch und zu selbstbewusst. Mit 22 Jahren schloss Eric Schweitzer das BWL-Studium ab, mit 24 war er promoviert, mit 28 wurde er Vorstandsmitglied und mit 38 Präsident der Berliner IHK. Jetzt steht der nächste Sprung an: Schweitzer soll Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) werden, des Dachverbandes der IHKs und einer der vier großen Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft. Eine große Sache für Schweitzer. Nach Franz von Mendelssohn in den 20er Jahren wäre er der zweite Berliner an der Spitze des Bundesverbandes.

„In den nächsten zwei bis drei Jahren gibt es kein Privatleben“, hat Schweitzer auf die Frage nach den persönlichen Folgen des Spitzenamtes geantwortet. Das ist natürlich übertrieben. Und selbst wenn: Schweitzer würde es trotzdem machen. Anders als sein Bruder Axel, mit dem er den Entsorgungskonzern Alba leitet und der ungern auf der Bühne steht, zieht es den extrovertierten Eric in die wirtschaftspolitische Arena.

Natürlich ist er als Unternehmer ein Marktwirtschaftler – aber nicht borniert. So kam Schweitzer als Berliner IHK–Präsident über viele Jahre gut aus mit dem linken Wirtschaftssenator Harald Wolf und scheute sich auch nicht, den öffentlich zu loben. Und kürzlich erst plädierte er für Mietsubventionen zugunsten der freien Kulturszene.

Als Schweitzer 2004 in Berlin Nachfolger von Werner Gegenbauer wurde, war er der jüngste IHK-Präsident Deutschlands. Und das merkte man. Er legte sich mit dem Establishment des Vereins, Berliner Kaufleute und Industrielle, ebenso an wie mit dem Großkonzern Vattenfall. Schweitzer ging auf Distanz zum Land Brandenburg und verabschiedete das Ziel einer gemeinsamen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit Berlin gemeinsam mit Klaus Wowereit, zu dem er ein gutes Verhältnis pflegt. Das liegt auch im Interesse des Geschäftsmannes, denn Alba ist auf dem reglementierten Müll- und Recyclingmarkt stark abhängig von politischen Entscheidungen. Bislang ging das immer gut: Das Vermögen von Eric und Axel, die Alba einst vom Vater übernahmen, schätzt das „Manager Magazin“ auf gut eine Milliarde Euro.

Die Geschäfte laufen also bestens, und Eric Schweitzer hat Zeit für den DIHK. Nebenbei kann er für seine Heimatstadt und deren zunehmend robuste Wirtschaft werben, schließlich „liegt mir Berlin einfach am Herzen“.

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